Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.01.2024

Frauenfeld im Besitz der Reichenau

Mittwoch, 31. Januar 2024, 18 bis 19 Uhr

Bis 1798 gehört Frauenfeld-Langdorf zum Territorium der Abtei Reichenau westlich von Konstanz, welche dieses Jahr ihre 1300-jährige Gründung feiert. Der Geschichtsprofessor Dr. Harald Derschka beleuchtet in seinem Abendvortrag am Mittwoch, 31. Januar 2024 im Historischen Museum Thurgau die Zusammenhänge zwischen der Reichenau und dem Thurgau im Mittelalter.

 

 

Das Themenjahr «Frau & Bau. Geburt einer Hauptstadt» des Historischen Museums Thurgau hat es in sich. Auf der Reise zurück ins Hochmittelalter gerät einiges ins Wanken. Fragen nach den Besitzverhältnissen im Kanton werden aufgeworfen. Auch wer Bauherrin von Schloss Frauenfeld war, wird neu abgewogen und was es mit dem Fräuli und den Gletscherfindlingen tatsächlich auf sich hat.


 


Unter Kontrolle der Reichenauer 


Der Abendvortrag des Geschichtsprofessors Dr. Harald Derschka von der Universität Konstanz eröffnet die Reihe der Wissenschaftsperlen zur Reichenau, dem Thurgau, dem Schloss und den Findlingen. Auf seiner Tour d’Horizon zum reich bestückten Grundbesitz der Reichenau im Thurgau zeigt Derschka, dass viele Thurgauer im Mittelalter gleichzeitig Reichenauer Gotteshausleute waren und damit der Abtei jenseits der Grenze verpflichtet. Auch besass die mächtige Klosterinsel das Patronat über mehr als ein Dutzend Thurgauer Pfarrkirchen und war damit an der Auswahl der Pfarrer beteiligt. In den Kirchen von Steckborn, Frauenfeld-Oberkirch, Ermatingen und Mannenbach übte sogar ein vom Kloster bestimmter und besoldeter Priester die Pfarrseelsorge aus.


Wer wissen will, weshalb der Thurgau während rund 1000 Jahren auch ein Stück Reichenau war, kommt am Abendvortrag vom 31. Januar 2024 auf seine Kosten. Das Referat mit dem Titel «1300 Jahre Reichenau. Die mächtige Abtei als Grund-, Gerichts- und Lehensherrin im Thurgau» beginnt um 18 Uhr im Rathaus Frauenfeld und wird durch einen Apéro abgerundet. Der Eintritt ist kostenlos (mit Kollekte), die Anmeldung erfolgt über www.historisches-museum.tg.ch.


(zvg)