Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.01.2024

Ist die Papiersammlung für Vereine bald nicht mehr attraktiv?

Nur noch neun Mal im Jahr

Neunmal im Jahr sammeln in der Stadt Frauenfeld Vereine mit ihren Mitgliedern und Helfern das Altpapier. Ob das aber noch lange so sein wird, ist unklar. Denn neben Vereinen, die bereits abgesprungen sind, ist es für diese auch immer weniger lukrativ – darum subventioniert die Stadt die Papiersammlung mittlerweile.

 

 

Acht Frauenfelder Vereine zeichnen für neun Papiersammlungen pro Jahr in der Stadt verantwortlich. Jeden Monat findet eine Sammlung statt – mit Ausnahme der Monate Juli und Dezember. Neu wird auch im Februar kein Altpapier mehr abgeholt, weil sich einer der Vereine zurückgezogen hat, wie Daniel Weishaupt, Abteilungsleiter Werkhof und Stadtgrün beim Amt für Tiefbau und Verkehr, auf Anfrage sagt. Einer der acht verbleibenden Vereine war am letzten Samstag im Einsatz - der FC Frauenfeld. Mit Freiwilligen aus vier Teams und einigen weiteren Helfern wurde das Altpapier der Frauenfelderinnen und Frauenfelder der letzten Wochen eingesammelt und bei der Panzerrampe an der Juchstrasse in Eisenbahnwaggons für den Abtransport geworfen.


Masse ist rückläufig


9 Rappen pro Kilo erhalten die Vereine – also 90 Franken pro Tonne. Wie viel am Samstag vom FCF gesammelt wurde, ist noch nicht bekannt. Klar ist aber: Auf 35 Routen wurde das ganze Gemeindegebiet abgefahren und Bündel für Bündel eingesammelt. «Früher wurden hier noch fünf oder sechs Eisenbahnwaggons mit Altpapier gefüllt», wusste ein Helfer aus früheren Zeiten zu erzählen. Am Samstag waren es noch deren drei. Denn die Menge an Altpapier ist seit Jahren rückläufig. Einerseits wegen der Entsorgungsmöglichkeit beim RAZ auf der anderen Strassenseite, andererseits aber auch aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung. Das bestätigt auch Daniel Weishaupt: «In früheren Zeiten kamen teilweise 120 Tonnen zusammen und eine Papiersammlung dauerte von früh morgens bis in die Abendstunden. Heute sind es jeweils noch um die 50 Tonnen herum».


 


Wie lange noch?


Die derzeitige Sammel-Lösung ist für alle Seiten eine Win-Win-Situation, auch wenn die Stadt die Altpapiersammlung jeweils mit 2000 Franken pro Sammlung subventioniert. Die Vereine leisten eine wert- und sinnvolle Arbeit und profitieren vom finanziellen Zustupf. Diese Unterstützung für die Vereine sei den Verantwortlichen der Stadt wichtig, wie Daniel Weishaupt sagt. Auf der anderen Seite sei diese Variante immer noch um einiges kostengünstiger, als wenn die Sammlung anderweitig organisiert oder vergeben werden müsste. «Unser finanzieller Aufwand wäre um einiges höher und den Vereinen würde der Zustupf für die Vereinskasse fehlen», so Daniel Weishaupt.


Abnehmer des Altpapiers ist die KVA Thurgau. Diese bezahlt den Vereinen die erwähnten 9 Rappen pro Kilo. Beim Werkhof geht man auch künftig von abnehmenden Altpapiermengen aus. «Wir beobachten die Situation mit Besorgnis und wir müssen uns Gedanken machen, wie es mit der Papiersammlung weitergehen soll», sagt Daniel Weishaupt. Denn: «Irgendwann wird der Punkt 


Die Krux der Strassensammlung


Wer am Samstag auf seiner Papierbeige einen grünen Zettel vorfand, der hatte in seinen Bündeln Dinge, die nicht in die Altpapiersammlung gehören. Mitgenommen werden jeweils Zeitungen, Heftli/Illustrierte, Prospekte, Kataloge, Recyclingpapiere, saubere Büropapiere, Bücher und Telefonbücher ohne Einband. Wichtig: Das Altpapier muss gebündelt und mit Schnüren verknotet sein. Nicht ins Altpapier gehören beispielsweise Milch- und Getränkepackungen, beschichtete Papiere, Klebebänder, Plastikhüllen, Tragtaschen oder Karton. Ausserdem ist wichtig, dass die Papierbündel am Abfuhrtag nur an den offiziellen Kehrichtsammelplätzen bereitgestellt wird, und das bereits am frühen Morgen um 7 Uhr. Beginn der Sammeltour ist jeweils um 7.30 Uhr. 


(mra)