Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.04.2024

Ein «Dach» für freiwillig Helfende

Mitgliederversammlung 2024 im Alterszentrum Park

Begleitet vom Grundgedanken «Mit Herz und Hand mitenand» fand am vergangenen Montagabend die Mitgliederversammlung des Dachverbands für Freiwilligenarbeit Frauenfeld (DaFa) im Alterszentrum Park (AZP) statt. Seit 2006 unterstützt der DaFa über 40 Mitgliedsorganisationen, darunter Institutionen, Behörden und Vereine, die hauptsächlich im sozialen Bereich tätig sind. Das Hauptziel des Verbands besteht darin, optimale Rahmenbedingungen für freiwillige Helferinnen und Helfer, Mitglieder des DaFa sowie die Öffentlichkeit zu schaffen.

 

 

 


Die diesjährige Versammlung wurde von Neu-Präsident Ruedi Huber mit herzlichen Begrüssungen und dankenden Anerkennungen eröffnet. Unter den Anwesenden befanden sich Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsorganisationen des DaFa sowie Conny David, Geschäftsleiterin von Benevol Thurgau; der Fachstelle für Freiwilligenarbeit im Kanton Thurgau. Die Kantonshauptstadt wurde von Stadträtin Regine Siegenthaler vertreten, die den unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten lobte.


Insgesamt sind derzeit in der Da-Fa-Datenbank rund 400 Personen erfasst, die 2023 in Frauenfeld hochgerechnet um die 20 000 Arbeitsstunden sozialer Freiwilligenarbeit geleistet haben.


Seit dem Jahr 2017 ist der DaFa zudem direkt zuständig für den operativen Betrieb und die strategische Weiterentwicklung der formellen Nachbarschaftshilfe (NBH) Frauenfeld, welche aus dem städtischen Projekt «AWIQ – älter werden im Quartier», hervorgegangen ist.


 



Informatives Referat


Zu Beginn des informativen Abends referierte Conny David über die Themen «Benevol Standards», den Stand des Projekts «SoliThur» und die aktuelle Situation des Datenschutzgesetzes.


Benevol setzt sich schweizweit für ein wirksames freiwilliges Engagement ein, berät und vermittelt Helferinnen und Helfer, berät ebenso Organisationen und Institutionen in Projektentwicklungen und setzt sich für deren Aus- wie Weiterbildung ein. Conny David betonte dabei die Bedeutung von Wertschätzung und Respekt gegenüber den freiwillig Tätigen wie auch die Notwendigkeit von entsprechenden Vereinbarungen wie die der Spesenregelung oder die Abdeckung von Versicherungsleistungen. Ebenso sei den Freiwilligen ein Nachweis über die Art und Dauer ihrer Tätigkeit und die dabei eingesetzten wie erworbenen Kompetenzen auszustellen. Die geleistete Arbeit soll auf einen Jahresdurchschnitt von sechs Stunden pro Woche begrenzt sein. Zudem sei ein klarer Trend zu sehen, meinte die Benevol-Geschäftsleiterin weiter: Es würden tendenziell kurzfristige Einsätze mit weniger Bindung an eine Organisation bevorzugt.


Entsprechende Merkblätter und Informationen finden sich unter:


www.benevol.ch


 



Herausforderung Datenschutz


Weiterhin zahlreiche Fragen wirft die Einführung des neuen Bundesgesetzes über den Datenschutz auf, das per 1. September 2023 in Kraft getreten ist. Benevol Thurgau sei dem Datenschutzgesetz des Kantons Thurgau unterstellt, informierte Conny David, welches sich noch in Ausarbeitung befinde. Sie sensibilisierte die Anwesenden, dass jeder Betrieb selbst zu klären habe, wessen Gesetz er effektiv unterstellt sei und welche Verpflichtungen damit einhergehen würden.


 



Projekt «SoliThur»


Abschliessend sprach sie über das Projekt «SoliThur – Solidarischer Thurgau»; ein spezifisch erarbeitetes Konzept, das die Potenziale zur Entwicklung der solidarischen Freiwilligenarbeit im Kanton Thurgau erkennen, erfassen und nachhaltig stärken soll. Die Geschäftsleiterin hofft, dass mit der Umsetzung von «SoliThur» demnächst gestartet werden kann.


 



Jahresversammlung


Anwesend waren 18 Stimmberechtigte mit einem absoluten Mehr von 10. Das Protokoll sowie der Jahresbericht und die durch Frank Bernhard geprüfte Jahresrechnung 2023 wurden einstimmig genehmigt.


Dabei konnte – inklusive einer vorausschauenden Rückstellung von 5000 Franken – ein Gewinn von 1415,16 Franken erzielt werden. Das Vereinskapital betrug per Jahresende 13 022 Franken. Besonders hervorgehoben wurde die grosszügige Unterstützung von 40 000 Franken, welche dem DaFa durch die Stadt Frauenfeld zuteilwurde. Wie hoch der finanzielle Beitrag im aktuellen Jahr ausfallen wird, ist aufgrund der bevorstehenden Volksabstimmung über das Budget 2024 sowie die Steuerfusserhöhung der Stadt Frauenfeld am 9. Juni noch unbekannt.


Eine ausserordentliche Überraschung bescherte die Verkündung einer Schenkung von rund 19 000 Franken aus der Vereinsauflösung der «RestEssBar» Frauenfeld, getreu dem Gedanken «von den Frauenfeldern für die Frauenfelder», wie es der ehemalige Präsident der «RestEssBar» Frauenfeld, Urs Hosang, passend ausdrückte. Der DaFa zeigte sich sichtlich gerührt von dieser Grosszügigkeit, welche gerade in der aktuellen Situation ein Segen sei, wie Geschäftsstellenleiterin Evelyne Hagen Freund im persönlichen Gespräch verlauten liess.


Beim anschliessenden Apéro konnten offene Fragen geklärt und sich bereichernd ausgetauscht werden.


Sarah Utzinger