Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.04.2014

Wo bleiben die Nistkästen?

In Kürze treffen die Mauersegler in Frauenfeld ein und finden ihre Nistplätze am gewohnten Ort nicht vor! Erhard Blunschi zeigt auf die Fassade des neu sanierten Regierungsgebäudes (dort befanden sich seit altersher die Nistplätze, auch während des Umbaus hat man sie provisorisch angebracht – jetzt fehlen sie) und erinnert ans Versprechen von Kantonsbaumeister Markus Friedli, dass die Kolonie erhalten bleibe und die Kästen rechtzeitig wieder installiert würden. Wo sind sie? Ging dieses Anliegen vergessen?

 

 

Mauersegler befinden sich immer in der Luft, sogar in ihren Schlafphasen. Nur zum Brüten kommen sie auf den Boden. In Frauenfeld treffen sie mitte / ends April ein und fliegen im Juli wieder fort.

Markus Friedli stellt richtig:

Das «Projekt Mauersegler» wurde in Zusammenarbeit mit dem Natur- und Vogelschutzverein Frauenfeld angegangen, erarbeitet und begleitet.

Vor dem Bau haben Mauersegler in den Nischen von Rollladenkästen genistet. Eine detaillierte Beobachtung im Jahr 2011 zählte überraschenderweise rund 40 Brutpaare, vermutet wurden vorher nur 15–20 Brutpaare. Für die Bauphase (Gebäude komplett eingerüs-tet) sowie den sanierten Zustand (neue Konstruktion bietet keine Hohlräume ➔ Fensterebene, Energie, etc.) musste eine Lösung gefunden werden.

Während der Bauphase (Saison 2012+2013) wurden als Provisorium speziell hergestellte Holznistkästen aussen am Gerüst angebracht. Die Montagehöhe entsprach der Dachuntersicht, welche die neuen Nistmöglichkeiten nach der Sanierung beinhalten werden. Die nistplatztreuen Mauersegler haben nach einiger Zeit diese Nistkästen angenommen.

Im sanierten Zustand (ab Saison 2014) sind die Nistplätze nun in die Dachuntersicht integriert. Die Nistbereiche sind nur an den kleinen Einfluglöchern, jeweils über den Fenstern, sichtbar. Die Grösse von 6x3cm verhindert den Eintritt von Raubvögeln. Die Einfluglöcher sind an fast allen Fassadenseiten (ausser der Innenhofseite Ost, dort wurden nie Nistplätze beobachtet) angebracht. Die neue Platzierung der Nistplätze wird zudem das Problem der Fassadenverschmutzung entschärfen. Die Mauersegler treffen jeweils ca. Ende April beim Regierungsgebäude ein. Da die provisorischen Nistkästen angenommen wurden, sind die Fachpersonen optimistisch, dass der «definitive Umzug» ebenfalls klappen wird.

Unsere Kontaktperson war: Natur- und Vogelschutzverein Frauenfeld, Frau Sandra Schweizer, san.schweizer@bluewin.ch, 052 376 32 30

Markus Friedli, vielen Dank für die Richtigstellung!

 

 

Wo bleiben die Nistkästen?