Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.07.2014

Aufwertung Frauenfelder Innenstadt: Der Stadtrat handelt

Die Nutzungsstrategie zur Frauenfelder Innenstadt zielt auf eine bessere Durchlässigkeit und Verbindung innerhalb der Teilgebiete und ein differenziertes Wohnangebot ab. Zusätzlich soll die Nutzung im öffentlichen Raum aufgewertet werden. Ab Frühling 2015 plant der Stadtrat den einjährigen Versuchsbetrieb einer Begegnungszone. Ver-kehrslösungen sucht die Stadt kurzfristig noch für die Vorstadt und beim Lindenspitz. Am 24. September lädt der Stadtrat die Bevölkerung zur Fokusveranstaltung «Innenstadt» ein.

 

 

svf. Die Innenstadt ist ein Schlüsselprojekt in der Stadtentwicklung «Frauenfeld 2030». Die unter Mitwirkung des «Netzwerk Altstadt» erarbeitete Nutzungsstrategie zeigt auf, wie die Stadt Frauenfeld dem fortschreitenden Strukturwandel im Detailhandel, den vielfältigen Nutzungsansprüchen und dem erwarteten Wachstum in der Innenstadt begegnen kann. Mit Blick auf die Zukunft der Innenstadt hält Stadtammann Carlo Parolari deshalb fest: «Jetzt
handeln wir».

Gemeinsam erarbeitete Lösung
Wesentlich an der Nutzungsstrategie ist, dass die Grundeigentümer und Gewerbetreibenden sowie Vertreter der Innenstadtorganisation IG FIT am Resultat beteiligt sind. Sie zeigt auf, dass die Innenstadt – und die Altstadt als historischer Kern – nur dann von den verschiedenen Teilen der Innenstadt profitieren kann, wenn sie verkehrlich, räumlich und gestalterisch durchlässiger und damit attraktiver wird. Das Rückgrat für die Verbindung der verschiedenen Innenstadtbereiche (beispielsweise Kreuzplatz-Altstadt) bildet künftig der Abschnitt zwischen Bahnhofplatz und Rathaus (die Rheinstrasse).
Das bestehende Wohnangebot in der Innenstadt soll qualitativ aufgewertet werden. Dies ist eine weitere Aufgabe, die in der Nutzungsstrategie genannt wird. Und weil sich die Situation der Läden in der Altstadt – trotz Massnahmen, um die Attraktivität zu steigern – nicht verbessert hat und das Gewerbe auf zusätzliche Frequenz angewiesen ist, soll der Einkauf in der Innenstadt durch die bessere Abstimmung von Nutzungen, Verkehrsaufkommen und gestalterischen Massnahmen gestärkt werden.

Begegnungszone für die Altstadt
Der Stadtrat beabsichtigt deshalb, ab Frühjahr 2015 in einem einjährigen Versuchsbetrieb eine Begegnungszone in der Zürcherstrasse und in der Freie Strasse einzuführen. Dadurch ergeben sich zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum der Altstadt. Für die notwendige Anpassung des Parkplatzangebots braucht es den Konsens unter den Gewerbetreibenden. Für Stadtammann Carlo Parolari ein wichtiges Anliegen: «Das Gewerbe wird sich in der Frage der Parkierung einigen müssen». Während des Versuchsbetriebs sind an Wochenenden gewisse verkehrsfreie Zeiten vorgesehen. Der Stadtrat stellt zudem in Aussicht, die Aufwertung des öffentlichen Raums angemessen zu unterstützen.

Verkehrslösungen für Vorstadt und Lindenspitz
Die Nutzungsstrategie zur Innenstadt bestätigt zudem, dass eine Verkehrsentlastung in der Vorstadt notwendig ist. Fahrversuche und Abklärungen zu den Verkehrsverlagerungen und zur Si-cherheit haben ergeben, dass die Lösung mit einem Einbahnring über die Staubegg- und Spannerstrasse zur Zeit nicht möglich ist. Die Stadt will dennoch alternative Verkehrsführungen mit Einbahnverkehr prüfen. Dazu wird u.a. das aktuelle Verkehrsregime (Baustelle) mit einer Einspurlösung in der Vorstadt ausgewertet.
Das technische Variantenstudium von Stadt und Kanton zur Verkehrssituation am Lindenspitz hat ergeben, dass aus fachlicher Sicht keine der 13 Varianten klar besser abschliesst als der heutige Bestand. Der Stadtrat hat festgehalten, dass trotzdem zwei Varianten vertieft geprüft werden sollen. Beide Varianten erfordern - auch als kurzfristiger Versuch - bauliche Massnahmen, weil die negativen Auswirkungen auf die Verkehrsqualitätsstufe an der Kreuzung Zürcherstras-se/Oberkirchstrasse (u.a. Stadtbus-Einmündung) zu gross sind. Stadtrat Urs Müller: «Für die vertiefte Prüfung ist ein entsprechender Betrag ins Budget 2015 aufzunehmen und dem Parlament zu beantragen. Das kantonale Tiefbauamt hat dem Antrag des Stadtrates entsprochen und ist bereit, die beiden Ansätze vertieft zu prüfen und dem Bestand gegenüber zu stellen.»

Öffentliche Fokusveranstaltung am 24. September
Der Stadtrat wird die Nutzungsstrategie zur Innenstadt und die geplanten Massnahmen dem Gemeinderat nach den Sommerferien vorstellen. Die öffentliche Fokusveranstaltung zum Thema «Innenstadt» findet am 24. September in der Konvikthalle statt.