Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.10.2014

«Kaff» sucht neuen Standort

Die Institution wird 10 Jahre jung, 7./8.Nov 2014.: Fest

Wir unterhielten uns mit Nora Beck, Präsidentin des Kaffs.

 

 

Wie hat sich das Kaff in den letzten 2 Jahren entwickelt?
«In den letzten zwei Jahren ist viel passiert: Es gab einen Generationenwechsel, der viele Veränderungen mit sich brachte. Zudem wurde umgezogen an die Rheinstrasse und in die Linde. Der Betrieb hat sich geändert.»

Welche Vorteile/Nachteile bieten die «Dépendancen», Kaff geteilt durch 2 unter verschiedenen Dächern?
«Vorteil ist sicher der Platz: In der Linde hätten wir nicht genügend Platz für vieles, z.B. ein Büro wäre nicht möglich. Nun haben wir ein Vereinslokal, das quasi privat ist, und ein Haus für den öffentlichen Auftritt.
Nachteile: Verwirrung in der Bevölkerung und falsche Vorstellungen; mehr Aufwand: Betreuung, Hausdienst etc..»

Ist es völlig ausgeschlossen, dass ihr in die Linde umziehen könnt, weil diese erst um 2020 herum abgerissen werden wird?
«Ja, im Moment ist das ausgeschlossen, weil wir in der Linde nur sehr beschränkt handeln können. Die Rheinstrasse gibt uns mehr Spielraum, auch für interne Veranstaltungen, Sitzungen, Kreativraum etc. Dank der Rheinstrasse haben wir neue Angebote schaffen können (Proberaum, Ateliers, Bibliothek, Shop).»

Wollt ihr überhaupt in der Innenstadt bleiben?
«Im Moment ist die Distanz zur Innenstadt nebensächlich. Uns geht es in erster Linie darum, einen Ort zu haben, wo wir öffentliche Veranstaltungen durchführen können. Klar hat es viele Vorteile, so im Zentrum zu sein. Aber diese Vorteile sind nur beschränkt nutzbar. Z.B. Spontanbesucher im Kaff (Linde) gibt es wenige, da wir so wenig offen haben. Unsere Besucher planen nun, zum Konzert ins Kaff zu kommen, und erscheinen nicht mehr spontan.»

Welche Vorteile böte ein Standort in der Suburb? Wo könnt ihr euch das vorstellen?
«Lärmtechnisch würde es sicher Vorteile mit sich bringen. Problematisch wird einfach die Gastronomie-Lizenz. Wir haben an der Rheinstrasse gesehen, wie schwierig es ist, für ein Gebäude eine Nutzungsänderung durchzuführen. Ich sehe vor allem dort Probleme. Aber vorstellen könnten wir es uns schon.»

Also, definitiv: Ihr sucht einen neuen Standort. Weshalb?
«Wir sind der TKB sehr dankbar dafür, dass wir diese Zwischennutzung mit der Linde vereinbaren konnten. Ohne diese Lösung könnten wir keine „eigenen“ Veranstaltungen mehr durchführen. Uns fehlt aber die Möglichkeit, regelmässige Öffnungszeiten zu haben. Dies ist am jetzigen Standort leider nicht möglich.
Wir haben im vergangenen Jahr gemerkt, wie schwierig es ist, nur zwei Veranstaltungen im Monat durchführen zu können. Das Kaff lebt von seinen Helfern und Mitarbeitern – immer noch ist die Arbeit ehrenamtlich. Treibkraft ist die Motivation, Ideen umsetzen zu können. Wenn dies nur eingeschränkt möglich ist, wird es schwierig, die Mitarbeiter zu motivieren.»

Das Kaff wird 10 Jahre alt. Das wird am Freitag und Samstag, 7./8. November 2014, gefeiert. Was steht auf dem Programm?
«Ja – ganze 10 Jahre alt wird der Verein schon, wer hätte das gedacht? Für uns ist das Jubiläum ein klares Zeichen, dass es das KAFF braucht, sonst hätte man nicht 10 Jahre lang so viele Mithelfer und Unterstützer gefunden. Wir freuen uns deshalb sehr darüber, dass wir die Bewilligung für ein ganzes Wochenende gekriegt haben.»

Am Freitag wird ab 20 Uhr in der Linde gefeiert. Mit der Live-Band «Lombego-Surfer» und DJs.
Am Samstag fängt das Programm schon früher an: ab 15 Uhr an der Rheinstrasse gemütliches Beisammensein und Öffnung des FreeShops, dann gibt es bis 21 Uhr einen Biergarten (bei schönem Wetter) neben der Linde auf dem Parkplatz. Und am Abend haben wir dann ebenfalls ein Konzert parat (Smith&Smart aus Berlin) und Djs.

Nora Beck, danke fürs Interview.

«Kaff» wird 10 Jahre alt bzw. jung. Festwochenende am Freitag und Samstag, 7./8. November 2014