Frauenfeld

Museumshäppli: Ein Hochzeitsgeschenk im Kloster? Schatulle des 16. Jahrhunderts

Schloss Frauenfeld

Ein besonderes Stück Kunstgeschichte ist die meisterlich gefertigte Schatulle aus dem Fundus des Klosters St. Katharinental.
Viel über sie ist nicht bekannt. Schaut man aber genau hin, verrät sie einiges über die Zeit ihrer Entstehung und ihre Herkunft.
Viele Geheimnisse umranken die wunderschön verzierte Schatulle, die Mitte des 16. Jahrhunderts angefertigt wurde. War sie ein Hochzeitsgeschenk? Wenn ja, was macht ein so weltliches Objekt in einem Kloster? Wem hat es gehört und wie ist es dort hingekommen? Kunsthistorikerin Betty Sonnberger begibt sich am Museumshäppli vom Donnerstag, 26. Mai 2016 um 12.30 Uhr auf Spurensuche.

Hochzeitskästchen, auch Minnekästchen genannt, kamen im Mittelalter auf. Sie waren der Werbung dienende Liebesgaben, Braut- oder Verlobungsgeschenke, deren Zweck vornehmlich die Aufbewahrung von Schmuck, Kleinodien oder «privaten» Reliquien wie Haarlocken und dergleichen mehr war.

Auch später – in gewissen Kulturkreisen bis heute – werden solche Kästchen der Braut zur Hochzeit überreicht. Es kann durchaus sein, dass es sich auch beim Exemplar aus dem Kloster St. Katharinental um ein Hochzeitsgeschenk handelt. Der Deckel ist mit Wismutmalerei verziert, einer Maltechnik, die im 16. bis 18. Jahrhundert vor allem in der Region Oberrhein und Nürnberg gepflegt wurde. Die Innenseite zeigt ein geflügeltes, gekröntes Herz sowie sich verbündende Hände. Weitere Hinweise darauf, dass es sich um ein Objekt zum Ausdruck einer innigen Verbindung handeln muss.
Das ausgeklügelte Innenleben sowie der sehr gute Zustand dieser Schatulle lassen weitere Schlüsse auf deren Herkunft ziehen.

Betty Sonnberger wird im kurzweiligen Mittagsreferat Licht ins Dunkel bringen und über die Herkunft, Fertigung und den Verwendungszweck dieser Schatulle sprechen. Die Veranstaltung findet im Schloss Frauenfeld statt. Eintritt frei, ohne Anmeldung.

 

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Daten und Zeiten

26.05.2016 12:30 Uhr