Frauenfeld · 08.04.2015
Interview mit Therese Schläpfer – Gemeindepräsidentin von Hagenbuch
Neues aus Hagenbuch
Mit Hagenbuch verbinden Aussenstehende die schöne ländliche Zürcher Gemeinde. Schon bald wird Ihr Ort mit Fussballer Sascha Peter mitfiebern.
Die Hagenbucher sind sehr stolz, dass sie in Sascha Peter einen Fussballer aus dem eigenen Dorf an den Special Olympics in Los Angeles haben. «Als Zeichen der Wertschätzung, hat die Gemeinde der Stiftung Special Olympics einen Barbetrag spendiert», sagt Therese Schläpfer.
Die Möglichkeiten für Gespräche und das gesellige Beisammensein sind wertvoll. Dank übersichtlicher Grösse nehmen die Einwohner aktiv an Anlässen teil. Für Familien mit Kindern, bietet das Dorf eine hohe Lebensqualität. Zumal die Schule mit der Unter- und Mittelstufe im Dorf ist. Dazu gehört auch, dass es eine Einkaufsmöglichkeit sowie Dienstleistungsangebote im Dorf hat, dazu gehört auch ein Restaurant.
Wasserreservoir, Veloweg und Energiestadt, was ändert sich nun?
Mit der Renovation des Wasserreservoirs «Mocken» steht ein grösseres Projekt im Vordergrund. Mittelfristig muss über eine Anschlusslösung der Kläranlage Unterschneit entschieden werden. Die Schliessung der Veloweglücke zwischen Aadorf und Häuslenen sowie ein Veloweg zwischen dem Dorf Hagenbuch und Bertschikon sind Projekte welche zwar vom Kanton realisiert werden, denen wir aber gespannt entgegenblicken und uns darauf freuen. Unsere junge Energiekommission ist besorgt, dass Hagenbuch das Label «Energiestadt» behalten kann. Dafür müssen relevante Änderungen registriert werden. Die Kommission setzt sich zum Beispiel für LED Strassenlampen und Windmessungen ein.
Sie haben sich mutig und öffentlich zu den hohen Sozialkosten in der Gemeinde geäussert, weil die Heimkosten der Kinder einer Flüchtlingsfamilie die Gemeindekasse stark belasten. Sie mussten viel Kritik einstecken.
Da möchte ich klarstellen, dass sich die Gemeinde mit dem Resultat der ganzen Betreuung der Familie (diese Kosten werden vom Kanton übernommen) nicht einverstanden erklärt hat, weil nach einem Jahr Intensivbetreuung trotzdem vier Kinder fremdplatziert werden mussten. Wir kritisierten, dass wir unsere kostengünstigeren Betreuungsmassnahmen stoppen mussten und dass wir keinen Einfluss mehr haben durften. Die Kritik von einzelnen Medien ist auf fehlendes Interesse an den Details zurückzuführen, oder dass sie ganz einfach den Mechanismus des Ressourcenausgleichs (früher Steuerkraftausgleich) nicht verstehen.
Wichtig ist uns allen, Einsicht in Details zu erhalten. Nur so kann ein Ausbau unserer Sozialindustrie verhindert werden. Was mich freut und wir als Erfolg sehen ist, dass im Kantons- wie im Bundesparlament Vorstösse eingereicht wurden, dass die Gemeinden wieder mehr Mitspracherecht bei der KESB haben sollen. Im Bundesparlament wurde dieser Vorstoss sogar schon vom Bundesrat zur Annahme empfohlen.
Welche Wünsche haben Sie an Ihre Gemeinde?
Ich wünsche mir, dass das Dorf weiterhin belebt bleibt. Für alle Bedürfnisse wird etwas geboten. Und genau da spielen unsere intakten Vereine sowie das Gewerbe eine wichtige Rolle.
Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati