Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 17.02.2016

Stefan Küng und erneut Sirnach

Thurgauer Sportlerwahl:

Bei der bereits 37. Thurgauer Sportlerwahl triumphierten Radprofi Stefan Küng im Einzel und die vier Kunstradfahrerinnen des RV Sirnach bei den Teams. Zum drittenmal hiess der Organisator Panathlon Club Thurgau und ebenso oft durfte er auf die Thurgauer Kantonalbank als Hauptsponsor zählen.

 

 

Im Pentorama in Amriswil fand vor viel Prominenz aus verschiedenen Sparten die Feier der besten Thurgauer Sportler 2015 statt. Leider fehlte das grosse Aushängeschild Stefan Küng. Der talentierte Radprofi aus Wilen bei Wil weilt nach seinem Abklingen des Pfeifferschen Drüsenfiebers mit der Schweizer Nationalmannschaft im Trainingslager auf Mallorca. Küng wurde im vergangenen Jahr Welt- und Europameister in der Einzel-Verfolgung auf der Bahn. An der Strassen-WM holte er mit seinem BMC-Team Gold im Mannschafts-Zeitfahren. So war es nicht verwunderlich, dass er mit deutlichem Vorsprung gewann.
Obwohl der mehrfache OL-Weltcup-Gesamtsieger Daniel Hubmann (Eschlikon) vor einem Jahr zur allerersten «Sportlegende» im Kanton erklärt wurde und deshalb nicht mehr nominiert werden kann, fehlte auch diesmal der Name Hubmann nicht. Sein jüngerer Bruder Martin eroberte sich als Vize-Weltmeister im Sprint und Platz vier in der WM-Sprint-Staffel Platz zwei. Den Titel abgeben musste 400-Meter-Hürdenläufer Karim Hussein aus Tägerwilen: Sein Sieg beim Meeting «Weltklasse Zürich» und Platz neun an der WM in Peking brachten ihm diesmal den Bronze-Rang ein.

Die drei besten Teams
Viermal waren die Kunstradfahrerinnen Jennifer und Melanie Schmid, Céline Burlet sowie Flavia Zuber vom RV Sirnach bisher nominiert und nun standen sie bereits zum drittenmal zuoberst auf dem Podest. Obwohl sie den Weltmeistertitel abgeben mussten, dürfen die vier Ladys aus dem ganzen Kanton auf viele Fans zählen und gewannen. Ihr Ziel ist laut Jennifer Schmid klar: «Als Vizeweltmeisterinnen greifen wir voll an und wollen den Titel zurückholen.» Auf den Ehrenplätzen landeten die Aadorfer Volleyballerinnen als NLB-Meister. Sie scheiterten in den Aufstiegspartien gegen den NLA-Verein Toggenburg erst im Tiebreak des dritten Spieles nach vergebenen Matchbällen. Platz drei belegte der zweifache Faustball-Vizemeister (NLA und Cup) Wigoltingen.

«Sportlegende» Marcel Hug
Im Rampenlicht stand ebenso der mehrfache Welt- und Europameister sowie bereits fünffache Gewinner der Thurgauer Sportlerwahl, Marcel Hug. Der Pfyner Rollstuhl-Leichtathlet darf sich fortan «Sportlegende» nennen. Das hindert ihn logischerweise nicht daran, heuer nach Rio zu blicken: «An den Paralympics in Brasilien möchte ich endlich die ersehnte Goldmedaille erringen.» Im Pentorama in Amriswil wurde er beim Einlauf begleitet von Regierungsrätin Monika Knill und Moderator Tom Schnegg, die jeweils eine brennende Fackel mit sich trugen. Das illustre Publikum würdigte Hug mit einer lang anhaltenden Standing-ovation. «Ich hatte Hühnerhaut», gestand er anschliessend. Das Interview meisterte der 30-Jährige wie immer locker. Auf die Frage, was er in zehn Jahren mache, kam die Antwort prompt: «Dann arbeite ich auf dem Sportamt Thurgau.» Amtschef Peter Bär strahlte bei dieser kecken Aussage.

Yasmin Giger Newcomerin
Besonders erfolgreich in ihrer Leichtathletik-Karriere ist Yasmin Giger. Die erst 16-jährige Romanshornerin hat schon mehr als 20 Schweizer Nachwuchs-Titel errungen und glänzte im 2015 auch als Gewinnerin bei den Aktiven über 800 Meter in der Halle. Zudem holte sie am Olympischen Festival der europäischen Jugend in Tiflis über 400 Meter Silber. Zu Recht wurde sie von einer Fachjury zur Newcomerin des Jahres gekürt. Mit ihrer natürlichen Art hat sie sicher neue Fans gewonnen.

Sportförderin Franziska Schneider
Die gleiche Jury hat Franziska Schneider (Wallenwil) für ihr grosses Engagement, vor allem im Behinderten-Schwimmsport, zur Sportförderin des Jahres ernannt.
Übrigens: Die Feier der besten Thurgauer Sportler 2016 findet dann am 17. Februar 2017 im Pentorama in Amriswil statt.

Ruedi Stettler