Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 24.03.2016

Interview mit Therese Schläpfer, Gemeindepräsidentin von Hagenbuch

Neues aus Hagenbuch

Welche Projekte haben im 2016 obere Priorität?

 

 

Im Frühling werden die Dorfeingangstafeln gestellt und im vierten Quartal wird mit der Erschliessung des Breitbandinternets auf dem ganzen Gemeindegebiet begonnen.

Was wird in Bau und Umwelt realisiert?
In der Wasserversorgung wird das Reservoir «Mocken» erneuert. Das ist das grösste und teuerste Projekt. Ausserdem wird die zweite Phase des Spielplatzes auf dem Schulhausareal realisiert. Der Spielplatz ist öffentlich und soll für alle Altersstufen etwas bieten.

Worum handelt es sich beim Vernetzungsprojekt Elgg-Hagenbuch genau?
Hierbei handelt es sich um ein gemeindeübergreifendes Projekt, welches die Artenvielfalt auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen fördert. Dabei werden ökologische Massnahmen gezielt angewendet. In Hagenbuch beteiligt sich ein Grossteil der Landwirte mit insgesamt 14.5 Prozent der genutzten Flächen daran. Derzeit befindet sich das Projekt in der zweiten Projektperiode, die bis 2018 andauert.

Die hohen Sozialkosten wegen den Heimkosten der Kinder einer Flücht­lingsfamilie belasteten im 2014/ 2015 Ihre Gemeindekasse. Sie haben im letzten Interview für unsere Zeitung erwähnt, dass Sie der Erfolg freut, dass im Kantons- und im Bundesparlament Vor­stösse eingereicht wurden, damit Gemeinden wieder mehr Mit­spracherecht bei der KESB (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden) haben sollen. Wie geht es weiter?
Die Aufsichtsbeschwerde der KESB gegen unsere Gemeinde wurde im April letzten Jahres vom Bezirksrat abgelehnt. Das bestätigt, dass unsere Gemeinde richtig gehandelt hat. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes darf ich hier nicht auf einzelne Familienmitglieder der Flüchtlingsfamilie eingehen. In finanzieller Hinsicht hat sich für die Gemeinde leider nichts geändert.
Der Vorstoss im Bundesparlament ist noch hängig. Beim Mitspracherecht seitens der Gemeinden bei der KESB hat sich noch nicht viel bewegt. Zwar gibt es eine Regel, welche besagt, dass bei Betreuungskosten ab 3000 Franken monatlich die Gemeinden miteinbezogen werden müssen. Das ist leider nur eine Farce. Die KESB hat uns das auch deutlich und persönlich gesagt. Da zählt, was sie entscheidet.

Welche Wünsche an Ihre Gemeinde sind noch offen?
Obwohl wir über die finanzielle Situation nicht jammern dürfen, besorgt mich die allgemeine Entwicklung doch. Der Trend der hohen Kosten in den Bereichen Bildung und Soziales hält weiterhin an. Ich wünsche mir, dass wir in den Gemeinden mit gewissen Entscheidungen wieder selbständiger handeln könnten und nicht immer mehr von oben diktiert bekommen.


Herzlichen Dank für das Interview:
Manuela Olgiati