Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.06.2016

Rüegerholzquartier im Grünen

Wie vor 100 Jahren zieht die Murg im Vordergrund ihren Lauf durch die grüne Landschaft. Die St. Gallerstrasse unterteilt mit kräftiger Linie das Bild.

 

 

Links verbarg sich schon damals das Haus «Blumenrain», das der Zahnarzt Friedrich Wellauer 1893 erstellen liess und in dem später Bundesrat Heinrich Häberlin wohnte, hinter Bäumen und Büschen. Sein Schwiegersohn, der Zahnarzt und Dr. h.c. Adolf Brodtbeck bezog 1907 nebenan die stolze Villa (in der Bildmitte), zu welcher der Architekt Albert Brenner sein ganzes Repertoire an historisierenden Heimatstil-Elementen aufbieten durfte. Zusammen mit der bis zur Strasse hinabreichenden Gartenanlage ein wahres Gesamtkunstwerk! Des gesteigerten Verkehrs und Lärms wegen zieht sich die Villa – ihrer hohen Bedeutung gewiss – heute nobel hinter Nadelgehölz zurück. An Gebäudehöhe kann das im gleichen Jahr 1907 vom gleichen Architekten fertiggestellte Wohnhaus von Kantonsschulprofessor Friedrich Kradolfer mithalten, nicht ganz aber an Imposanz. Das Ensemble der drei Villen hat sich glücklich in die Gegenwart hinübergerettet, während das ganze Gelände dahinter bis zum Pfaffenholz heute mit einem einzigen Gebäudeteppich überzogen erscheint, eingebettet in erstaunlich viel Grün.

Text Angelus Hux, Frauenfeld; Altes Bild: Sammlung Dr. Max Müller; Bild 2015 © fw.

 

 

Rüegerholzquartier im Grünen