Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.07.2016

Eine Rarität aus dem 19. Jhdt.

Mehr als 100 Jahre umspannen die beiden Aufnahmen vom Beginn der Thundorferstrasse.

 

 

Richten wir unser Augenmerk auf die alte Fotografie, die kurz vor 1900 entstanden sein muss. Links, im Bild angeschnitten, erscheint gerade noch das Haus der damaligen Bäckerei Rutishauser, heute Bäckerei Baumann und Café «Promenade». Es zeigt noch die ursprüngliche zweistöckige Form der Erbauungszeit von 1842 und war bis 1872 das städtische Armenhaus. Jenseits der Thundorferstrasse erkennt man links das Warenlager der Textilfirma «Menabrea & Comp.», in der Bildmitte den dazugehörenden Verkaufsladen, der «Englische Manufaktur», also Massanzüge, und Tuch- und Bettwaren anpreist. Die Schneiderei war am 22. September 1899 von den Brüdern Joseph und Eugen Lischgi eröffnet worden. Ihr Vater, ein aus dem Aostatal eingewanderter Tuchhändler hatte die Firma Menabrea gegründet. Auf der Glastür ist der neue Firmen-name «Gebr. Menabrea & Lischgi & Cie» zu lesen. Auch das Gebäude rechts, die Flanke der um 1842 erbauten «Felsenburg», weist in der Eingangspartie deutliche Merkmale eines Ladengeschäfts auf. Hier verkaufte später die Familie Glatz Schirme und Papeteriewaren. Jedes der alten Häuser hatte seinen eigenen Stil und Charakter.

Text: Angelus Hux, Frauenfeld; Altes Bild: Amt für Denkmalpflege TG; Bild 2016 © fw.

 

 

Eine Rarität aus dem 19. Jhdt.