Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 11.01.2017

Vögel im Winter füttern?

Mit einer richtig durchgeführten Fütterung der Vögel kann diesen geholfen werden, die kalte Winterzeit besser zu überstehen. Uns Menschen geben die Futterstellen ums Haus die Möglichkeit, unsere gefiederten Freunde aus nächster Nähe zu beobachten und besser kennen zu lernen. Wichtig ist es jedoch, sich an einige einfache Regeln zu halten, damit die Vögel von unserer Hilfe profitieren und gesund bleiben.

 

 

Womit kann gefüttert werden?
Wichtig ist, dass das Futter von guter Qualität ist. Verboten ist gesalzenes, ge­kochtes oder verdorbenes Futter! Auch Brot ist absolut ungeeignet. Die Vögel, die ans Futterbrett kommen, sind keine Allesfresser wie beispielsweise Rabenkrähen; sie vertragen keine Küchenabfälle, dies macht sie krank. Leider werden im Handel teilweise Futtermischungen angeboten, die einen zu grossen Anteil an Getreidekörnern aufweisen. Diese werden jedoch fast nur von Sperlingen (Spatzen) und Tauben gefressen. Deshalb sollten Mischungen gewählt werden, die grösstenteils aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen, wobei dunkle Sonnenblumenkerne eine weichere Schale haben und von den Vögeln besser geöffnet werden können. Sehr beliebt vor allem bei den Meisen sind Körner-Fett-Mischungen in Form von Meisenknödeln, Fettringen oder -stengeln. Wer Freude hat, kann solche Mischungen gut auch selber herstellen.

Worauf muss geachtet werden?
Futterstelle sauber halten! Eine grosse Gefahr an Futterstellen, wo sich zahlreiche Vögel auf kleinem Raum aufhalten, stellt die Übertragung und Ausbreitung von seuchenartigen Erkrankungen dar. Es ist von grösster Wichtigkeit, dass Kotverunreinigungen am Futterbrett vermieden werden. Die Vögel dürfen nicht mitten ins Futter sitzen können! Beim Auftreten von Verunreinigungen müssen diese mit heissem Wasser beseitigt werden. Wenn plötzlich tote oder kranke Vögel um die Futterstelle gefunden werden, so sollte man 
die Fütterung an diesem Ort einstellen, die Futterspender/ Häuschen und so weiter mit heissem Wasser reinigen, desinfizieren und die Fütterung erst nach zwei bis drei Tagen wieder aufnehmen. 

Das Futter sollte nicht nass werden und vereisen (ausser Fettfutter-Knödel, bei welchen das Wasser abperlen kann). 

Wenn die Fütterung einmal aufgenommen worden ist, sollte bis zum Frühling ununterbrochen durchgefüttert werden; die Vögel gewöhnen sich an den tägli­chen Besuch am Futterhaus. 

Futterstellen wenn möglich so platzieren, dass die Vögel eine gute Übersicht haben und anschleichende Katzen sehen können. Ideal ist die Nähe zu Bäumen, Sträuchern oder anderen Sitzwarten, die als Zufluchtsort dienen. Futterstellen möglichst an einem Ort einrichten, wo es keine grossflächigen Glasscheiben in der Nähe gibt.
 


Wasserstellen 

Um ihren Durst zu löschen, brauchen die Vögel auch im Winter Wasser. Dieses finden sie in der Natur. Bei durch den Menschen zur Verfügung gestellten Wasserstellen in Form von kleinen Becken etc. besteht eine grosse Gefahr, dass diese zum Ort von Krankheitsüber­tragungen werden. 


Vögel fördern rund ums Jahr
Mit der Winterfütterung helfen wir einem Teil der Vogelarten, die Nahrungsknappheit während der kalten Jahreszeit besser zu überstehen. Wichtiger jedoch ist, dass wir uns bewusst machen, was die Vögel wie auch andere Tiere brauchen, damit es ihnen das ganze Jahr über gut geht.

Was können wir tun?
Im Garten vor allem einheimische Sträucher und Wildstauden pflanzen; diese spenden Beeren und Samen, die im Winter von den Vögeln gern genommen werden und locken im Sommer Insekten an.
Den Garten im Herbst nicht zu sehr aufräumen; Pflanzen stehen lassen. Die Samen können von den Vögeln gefressen werden und die hohlen Stängel dienen vielen Insekten als Überwinterungsquartier.
Pflanzen erst im Frühling abschneiden.
Verzicht auf Pestizide und Dünger; Gifte gelangen in die Nahrungskette und schaden vielen Tieren!

Weitere Informationen sowie das Merkblatt zur Vogelfütterung auf der Website des Natur- und Vogelschutzvereins: www.nvvfrauenfeld.birdlife.ch
(vsv)