Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.02.2017

Interview mit Matthias Müller, Gemeindepräsident von Gachnang

Welche Projekte sind in der Gemeinde Gachnang aktuell?

 

 

Wir haben ein aktives Jahr vor uns: Ein grosses und auch teures Projekt steht im Siedlungs- und Industriegebiet Langäcker/Messenriet bevor. Die Schäden verschiedener Hochwasser haben uns seit langem beschäftigt. Nun geht es an die Umsetzung des entsprechenden Projekts. Bund und Kanton beteiligen sich an den Gesamtkosten von brutto 1,383 Millionen Franken. Auf die Gemeinde Gachnang entfallen dann noch Nettokosten von Fr. 343 000.–, Vorleistungen wurden mit Fr. 218 000.– getätigt.
Weiter investieren wir im «Hohliberg». Dort sollen Wasserleitungen ersetzt, sowie Leerrohranlagen für die spätere Sanierung der elektrischen Versorgung und die im 2018 geplante Glasfaserverlegung eingebaut werden. Für eine künftige Sanierung der Strassenbeleuchtung (Umstellung auf LED) ist die Verlegung der Kabelschutzrohre und die Erstellung von Kandelaberfundamen­ten vorgesehen. An der alten Landstrasse soll vom Bahnhof Richtung Kefikon ein Trottoir mit Strassenbeleuchtung erstellt werden. Im Rahmen der periodischen Wiederinstandstellung werden die Flur- und Waldstrassen erneuert. Bis 2019/2020 soll das Glasfasernetz auf dem ganzen Gemeindegebiet verlegt sein. Im Ortsteil Kefikon wird das Projekt «Unterflurcontainer» umgesetzt. Nach und nach sollen im ganzen Gemeindegebiet die offenen Sammelplätze verschwinden. Der Gachnanger Gemeinderat plant weiter die Einführung von neuen Tempo-30-Zonen in Gachnang, Islikon, Kefikon, Hohliberg, Rosenhuben, Oberwil und im Sandbuel.

Wie entwickelt sich Gachnang weiter?
Gachnang möchte eine ländliche Gemeinde bleiben und dennoch in wichtige Projekte investieren. Bereits bei meinem Amtsantritt im 1998 habe ich von einer massvollen Entwicklung der Politischen Gemeinde Gachnang gesprochen. Unsere Bauprojekte konnten seither im Rahmen des Zonenplanes realisiert werden. Darauf bin ich stolz. Gachnang blickt auf eine rasante Entwicklung zurück, denn die Gemeinde zählt bereits 4200 Einwohner. Die Entwicklung entspricht unserer Planung gemäss Leitbild aus den Jahren 2000 – 2003.

Was hat es mit der Schliessung des Billett-Schalters in Islikon auf sich?
Wenn es nach den SBB geht, müsste der Billett-Schalter im Bahnhof Islikon Ende 2017 schliessen. Dagegen regt sich Widerstand in unserer Gemeinde. Seit bald 17 Jahren verkauft Vreni Züger Billette an Reisende. Die persönliche Beratung wird sehr geschätzt, das Bedürfnis ist ungebrochen vorhanden. Wir würden es sehr bedauern, wenn es diese Dienstleistungen nicht mehr gäbe.

Welches sind Ihre persönlichen Wünsche?
Ich wünsche mir Gesundheit und Zufriedenheit für alle Gachnangerinnen und Gachnanger. Dabei zitiere ich einen unserer Leitsätze: «Wir sind eine solidarische Gemeinschaft und handeln im Bewusstsein um die Bedürfnisse der heutigen und künftigen Generationen.» Herzlichkeit und Offenheit werden zu einer gelebten Kultur beitragen. Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Eigenverantwortung der Bevölkerung. Wir bemühen uns, ein gutes Klima innerhalb des Gemeinderates, der Verwaltung und der Bevölkerung zu schaffen, beziehungsweise zu erhalten.

Herzlichen Dank für das Interview.
(mo)