Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.05.2017

«Einfach 'Grüezi' sagen»

Stadtrat direkt

Vor Jahrzehnten hatte mir einmal eine betagte Nachbarin gesagt, auf der Strasse grüsse man sich vom Langdorf her kommend ab dem Regierungsgebäude nicht mehr – ab dort sei es «Stadt».

 

 

Irgendwie ist mir das nie mehr aus dem Kopf gegangen, und ich ertappe mich hin und wieder beim Gedanken – wenn ich zu Fuss unterwegs bin – wie «man» es heute handhabt. Der Rayon um die Altstadt ist für mich persönlich auch heute noch keine Grenze, um jemanden auf der Strasse zu grüssen. Es ist doch eine schöne Geste, wenn ein Gruss erwidert wird. Gerade diese kurzen sozialen Kontakte sind für mich echte Aufsteller und zugleich ein Mosaikstein beim Gefühl des Zuhause-seins in Frauenfeld. Selbstverständlich wird das «Grüezi sagen» dann schwierig, wenn man vielen Menschen aufs Mal begegnet. Allerdings wird es in solchen Fällen meistens nicht als unhöflich verstanden, wenn man nicht grüsst.
Interessant finde ich übrigens das Verhalten von Kindern, denen man «Hoi» sagt. Je nach Alter kommt ein «Hoi» oder eben ein «Grüezi» zurück. Die Wortwahl ist in diesem Fall allerdings nicht wichtig, sondern vielmehr, dass der Gruss erwidert wird. Schliesslich sind es oftmals doch solch kleine Dinge im Leben, die grosse Freude bereiten!

Elsbeth Aepli Stettler, Stadträtin