Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 03.05.2017

Einkaufstourismus und Online-Handel machen viel kaputt

Momentan wird auf FaceBook heftig, witzig und lustvoll um die Erweiterung der Begegnungszone inkl. Freie Strasse in der Frauenfelder Innenstadt gestritten. Die Lädeler wehren sich, sie fürchten die Aufhebung von Parkplätzen.

 

 

Oft scheint es, die Anstrengungen zur Belebung der Innenstadt hätten bislang nicht viel gefruchtet. Hauptgründe sind die Kleinheit der Altstadt, der unausgeglichene Ladenmix, das Fehlen eines Magneten (Coop oder Doppel-M wie in der Schaffhauser Altstadt-Begegnungszone), die uneinheitlichen Ladenöffnungszeiten, die flächenübergreifenden Wirtesonntage am Sonntag, die Unentschlossenheit bezüglich der konsequenten Verbannung / Zulassung des motorisieren Verkehrs (im letzten Fall mit Gratisparkieren) usw.. Alles Tatsachen, die nicht von einem Tag auf den andern zu ändern sind. Deshalb wirken viele Massnahmen wie Kosmetik.
Interessant aber, die Diskussion mitzuverfolgen, auch wenn sich die Argumente wiederholen. DerStreitauf FaceBook ist wie eine Auslegeordnung (Anamnese). Die Ärzte sind sich aber nicht einig über die Therapie.
Einen Hauptgrund für das Malaise nennt Anders Stokholm: Einkaufstourismus und Online-Handel machen es für alle zusätzlich sehr schwierig. Wenn alle deutschen Grenzorte mittlerweile unter dem Ansturm der Schweizer ächzen und es schon zu Handgreiflichkeiten kommt, weil die Luft so dick ist, dann schlägt dieses Problem bis in die Frauenfelder Altstadt durch.
Eines muss man der «Belebung Innenstadt» lassen: Bei schönem Wetter mit 25 Grad am Freitag- oder Samstag­nachmittag ist die Altstadt um einiges belebter als auch schon. (eb)