Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 31.05.2017

Interview mit Thomas Gamper, Gemeindepräsident von Stettfurt

Nach dem Ja zur Sanierung des Gemeindehauses und zur Wahl des neuen Gemeindepräsidenten: Wie geht es nun weiter?

 

 

Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Wir freuen uns über dieses Ja zum Sanierungskredit, auch wenn das Resultat knapp ausgefallen ist. Letztmals wurde das denkmalgeschützte Haus an der Dorfstrasse mit Baujahr 1777 in den 80er-Jahren saniert. Rund die Hälfte der Kosten fliesst in den Innenbereich ein. Die Detailplanung wird der Gemeinderat schon bald beginnen. Dass Markus Bürgi als neuer Gemeindepräsident gewählt wurde, ist ein schönes Zeichen dafür, dass sich etwas ändern darf. Ich freue mich über diese klare Wahl. Markus Bürgi wird ab 1. Januar 2018 sein Amt antreten. Bis dahin bleibt genügend Zeit für eine geordnete Übergabe. Der neu gewählte Gemeindepräsident ist ja bereits seit zwei Jahren im Gemeinderat.

Wie weit ist die Installation des Glasfasernetzes?
Die Politische Gemeinde Stettfurt hat bekanntlich ein Projekt für den Bau eines Glasfasernetzes in vier Etappen gestartet. In Zusammenarbeit mit der Leucom Stafag AG sowie der Swisscom AG wird das bisherige Koaxialnetz in vier jährlichen Investitionstranchen durch ein leistungsfähiges FTTH-Netz ersetzt. In diesem Jahr wird die zweite Etappe realisiert. Bis 2019 ist das ganze Dorf mit einem leistungsfähigen Glasfasernetz gut erschlossen.

Wie entwickelt sich Ihre Gemeinde weiter?
Die Gemeindefinanzen sind dank einer anhaltend überdurchschnittlichen Steuerkraft im Lot. Stettfurt zählte zum Jahresende 1200 Einwohner. Das überdurchschnittliche Wachstum der letzten Jahre führt bei uns zu einer gegenüber dem Kanton überdurchschnittlich jungen Bevölkerungsstruktur. In Stettfurt wohnen viele Familien mit Kindern.
Trotz der positiven Entwicklung ist Stettfurt mit Entwicklungen konfrontiert, welche die Gemeinde und die Behörden vor Herausforderungen stellt. Der Dorfladen soll bleiben. Die Möglichkeit, Produkte des täglichen Bedarfs im Dorf einzukaufen stellt für Familien und Senioren ein entscheidender Standortfaktor dar. Für das Projekt «Umsorgt älter werden» haben wir drei Teilprojekte gebildet. Der neue kantonale Richtplan sieht die Zukunft Stettfurts in der Kulturlandschaft. Ziel ist es, in einer ersten Etappe die Entwicklung des Dorfkerns zu analysieren. Ein weiterer Meilenstein ist Ende Juni der Spatenstich für die Schulraumerweiterung der Primarschule Stettfurt.

Sie treten per Ende Dezember als Gemeindepräsident zurück: Was wünschen Sie sich persönlich?
Die hohe Wohn- und Lebensqualität in Stettfurt möchten wir erhalten. Ich wünsche mir, dass sich unser Dorf weiterhin solidarisch zeigt. Den guten Zug, den wir momentan in unserer Gemeinde erleben, wollen wir weiter pflegen. Langeweile kommt bei mir persönlich bestimmt nicht auf: Nach 10,5 Jahren als Gemeindeammann/Gemeindepräsident und vorher bereits als Gemeinderat ziehe ich mich zwar aus der Lokalpolitik zurück – aktiv bleibe ich nach wie vor als Unternehmensleiter.

Herzlichen Dank für das Interview.
mo