Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 18.10.2017

1000 Parkplätze sind genug

Medienmitteilung der Grünen Frauenfeld

Während sich bürgerliche Gemeinderäte gegen jeden Abbau von Parkplätzen im Bereich der Altstadt stemmen haben die Grünen Frauenfeld ganz andere Vorstellungen. Es gibt gute Gründe dafür, einen anderen Weg einzuschlagen. Dieser lässt sich mit harten Zahlen untermauern.

 

 

Dass Frauenfeld zeitweise nicht nur im Verkehr ertrinkt sondern auch in Parkplätzen schwimmt, zeigen verschiedene Parkplatzzählungen. Die Zählungen wurden rund um den Bahnhof und die Altstadt von Frauenfeld durchgeführt. Die Zahlen, die dabei herausgekommen sind, lassen aufhorchen: Gut 3200 Parkplätze wurden 2017 gezählt. Das entspricht einer Fläche von 3 bis 4 Fussballfeldern, und das mitten in der Innenstadt. 1400 Parkplätze sind Privatstandorte oder Parkplätze der Verwaltung. Die verbleibenden 1800 Parkplätze sind öffentlich. D.h. sie können von Geschäftskunden oder Pendlern genutzt werden (vgl. Abbildung).
Die Frage, ob das jetzt viele oder zu wenig Parkplätze sind, kann mit der Anzahl Parkplätze pro Fläche und einem Vergleich mit anderen Städten beantwortet werden. In Zürich zum Beispiel stehen im Bereich der Altstadt pro Quadratkilometer 2300 Parkplätze zur Verfügung. In Konstanz sind es rund 2000. Die grossen Zahlen lassen sich mit den vielen Geschäften erklären. In Frauenfeld sind es über 4500 Parkplätze pro Quadratkilometer. Die Parkplatzdichte ist also, verglichen mit Zürich oder Konstanz, rund doppelt so hoch, und dies bei deutlich weniger Geschäften, die eine solche Zahl legitimieren würden.
Das Problem in Frauenfeld liegt nicht in einem Mangel an Parkplätzen. Es ist im Gegenteil das Zuviel an Parkplätzen und der dadurch induzierte Verkehr. Dieser macht die Innenstadt unattraktiv und riegelt die Altstadt von potentiellen Kundinnen und Kunden ab. Dabei wäre das Potential gross.
Die Innenstadt unterliegt seit einigen Jahren einem starken Wandel. Hunderte von neuen Wohnungen sind entstanden, zum Beispiel an der Lindenstrasse, im Lindenpark und auf dem Huberareal. Mit den Wohnungen kamen noch viel mehr Menschen, alles potentielle Kunden. Weitere Wohnungen und Kunden werden folgen, an der Rheinstrasse, an der Zeughausstrasse und auf dem Herzogareal. Alle diese Wohnungen haben eines gemeinsam: Sie liegen in kürzester Fussdistanz zur Altstadt mit ihren Geschäften. Diese Kundschaft wird man mit mehr Parkplätzen in
der Innenstadt nicht anlocken. Im Gegenteil,der Mehrverkehr wird die Altstadt noch schlechter zugänglich machen und den Fussweg in die Altstadt entlang der Autokolonnen noch unattraktiver.
Die Grünen Frauenfeld fordern darum im Bereich der Altstadt mittelfristig eine Reduktion auf 1000 Kundenparkplätze. Weiter braucht es Massnahmen dafür, dass die mit viel Steuergeld erstellte Tiefgarage unter dem Huberareal endlich genutzt wird und dafür die gleiche Anzahl oberirdischer Parkplätze freigespielt werden kann. Frauenfeld braucht mehr Pärke und Plätze für Menschen anstelle von Parkplätzen für Autos.

Michael Pöll,
Präsident Grüne Bezirk Frauenfeld