Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.10.2017

«Wir sind bisher noch zu wenig konstant»

Der Frauenfelder Eishockey-Goalie Remo Oehninger hat in der NLB-Meisterschaft mit Winterthur in dieser noch jungen Saison schon einiges erlebt.

 

 

Weil Remo Oehninger bereits seit der Saison 2001 beim EHC Winterthur spielt, sind für ihn als Frauenfelder die Derbys gegen den HC Thurgau eigentlich nicht mehr etwas Besonderes. In dieser Meisterschaft waren allerdings genau diese beiden Partien extrem ungewöhnlich. Speziell auch für ihn als Torhüter. Im ersten Match gewann der EHCW 6:5 nach Verlängerung. Eigentlich wäre das für den Marketing Manager ein Grund zur Freude gewesen. War es aber überhaupt nicht. Der HCT führte nämlich 5:0 und bereits nach dem 4:0 musste Oehninger seinen Posten an den jungen Andrin Seifert abtreten. Der Frauenfelder denkt trotz des späteren Erfolges nicht gerne an diesen Match zurück: «Es war zweifellos unser schlechtestes Drittel in dieser Saison. Ja, wir haben geradezu fahrlässig agiert.»
Bei der 3:4-Niederlage nach Penaltyschiessen war die Sachlage umgekehrt. Thurgau war 0:3 in Führung gelegen und Seifert wurde bereits nach dem 0:2 durch Oehninger ersetzt. Diesmal gab es für den EHCW kein Happyend, aber wenigstens einen Zähler.
Genau diese engen Partien laufen bisher noch klar gegen Winterthur. Eigentlich war man immer nahe dran, doch zu drei Punkten reichte es meist nicht. Viermal gab es in der Verlängerung eine Niederlage, einmal nach Penaltyschiessen. Dazu kommen nur drei Begegnungen, die klar verloren gingen. Darum heisst das angestrebte Ziel bei den Eulachstädtern: «Wir müssen endlich den Schalter umdrehen können, um 60 Minuten voll da zu sein. Bisher fehlt uns dazu die Konstanz.» Oehninger ist aber guter Dinge, «dass wir uns gegen die direkten Konkurrenten hinter uns EVZ Academy, Biasca/Ticino, GCK Lions und an einem guten Tag eigentlich auch gegen den HC Thurgau durchsetzen müssen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, das zu erreichen.» Das bewies zuletzt das klare 7:2 in Zug.
Allerdings sieht der 29-Jährige diesen Aufschwung nicht sofort: «Wir sind weiterhin in der Aufbauphase. Wir gehen in kleinen Schritten vorwärts. Davon bin ich überzeugt.» Der EHCW nimmt nach 11 Runden den achten Platz ein. Diesen zu halten gilt wohl als erstes Ziel, um nach der Qualifikation die Playoffs zu erreichen. Doch bei allem Nachfragen, Oehninger nimmt das Wort Playoff nicht in den Mund: «Wenn wir unser Optimum erreichen, ist einiges möglich.»
Im Team der Winterthurer wirkt seit 2016 mit Michael Roos aus Buch noch ein weiterer Thurgauer mit. Die vorherigen Stationen des 26-Jährigen waren Frauenfeld, Davos und der HC Thurgau. 

Ruedi Stettler