Oberkirch – Wandel in der Friedhofkultur

Seit über 1100 Jahren steht in Oberkirch, vermutlich auf einem schon zur Römerzeit bebauten Platz, die Kirche St. Laurentius.

 

 

Mehrfach wurde sie umgebaut, erweitert – man sieht es ihrer Bauhülle an. Das Farbfenster im Chor gehört zu den höchstrangigen Kunstschätzen der Schweiz. Die Kirche dient seit der Reformation beiden christlichen Konfessionen. Als kleine Schwester gliedert sich die St.-Anna-Kapelle im Winkel an. Sie entstand in der Barockzeit aus einem ehemaligen Beinhaus. Die beiden Gebäude bilden auf den zwei Vergleichsbildern quasi die Konstante, während der sie umgebende Friedhof sich dem Zeitgeschmack anpasste. Vor 80 Jahren herrschte Vielfalt in der Gestaltung der Grabsteine. Hohe, schlanke Zypressengewächse markierten landauf landab die Begräbnisorte. Die aktuelle Aufnahme zeigt – durch die Winterstimmung verstärkt – einen sauber aufgeräumten, beinahe leeren Vorplatz, der den Blick auf die Sakralbauten freigibt.

Text Angelus Hux, Frauenfeld; Altes Bild: Photoglob-Wehrli, Zürich; Bild 2017 © fw.