Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.04.2018

Galgevögel: Der letzte Tango?

Andy Rüber verlässt die Band: Aus dem Galgevogel wird ein «Vogel ohne Galgen», wie er sagt. War das Konzert am Ostersamstag vor proppenvoller Dreiegg-Kulisse das letzte der Galgevögel, die so legendär sind wie die Circles und die Aumühli-Band?

 

 

Hansjörg Enz: «Andreas und ich, that’s the End of the Game. Wir gaben schon oft Abschiedskonzerte, aber diesmal ist es anders: Andreas, der mit mir die Band vor 45 Jahren gegründet hat, verlässt uns. Ein Wendepunkt von unfassbarer Tragweite.» Enz liess dennoch durchblicken, dass er gern mit 91 noch auf der Bühne stehen würde, the show must go on, vielleicht als Zugvogel?
Nach Ende des fast dreistündigen Konzerts tönte es schmerzlich nach Abschied. «Wenn es uns nicht mehr gibt, lasst unsere Musik ab CD laufen (Vorzugspreis Fr. 10.–...) oder lest das Buch von Peter Stamm, ‹Seerücken›, dort sind wir verewigt.»
Die typischen «Galgelieder», die in ihrem Gestus nicht selten an Polo Hofer erinnern, entzückten das Publikum. Zahllose Zugaben vor Mitternacht setzten den Schlusspunkt. Man muss schon sagen: Die bluesig-rockigen, aber auch die ganz leisen Töne beherrschte diese Band! Sie sind mit tollen Texten unterlegt. Hoffen wir, dass die begnadeten Musiker nicht in der Senke verschwinden, sondern ganz österlich – bald wieder – auferstehen. Phönix aus der Asche!

Eugen Benz

 

 

Galgevögel: Der letzte Tango?