Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 09.05.2018

Volg-Filiale in Warth kämpft ums Überleben

Der Einkaufsladen in Warth macht zu wenig Umsatz. Bessere Zahlen könnte der Umzug in ein projektiertes Infrastrukturgebäude bringen. Doch dieses kommt nur schleppend voran.

 

 

Noch können die Einwohner von Warth und Weiningen in der Gemeinde einkaufen. Die Umsatzzahlen verheissen jedoch nichts Gutes. Hanspeter Bührer von der Volg Detailhandels-AG Winterthur spricht von einem Auf und Ab. 2017 sei der Umsatz gesunken, erklärte der für die Filiale Warth zuständige Bereichsleiter kürzlich gegenüber der Thurgauer Zeitung. Diese Entwicklung beobachtet der Gemeinderat mit Besorgnis. Geht es weiter abwärts, droht dem Laden in Warth das Aus. Für Hans Müller wäre das bitter, denn im gleichen Lokal befindet sich auch die Postagentur. «Wenn der Laden schliesst, haben wir nichts mehr», sagt der Gemeindepräsident. Um das zu vermeiden, ruft der Gemeinderat an Gemeindeversammlungen oder mittels Flyer immer mal wieder dazu auf, im Laden zu posten. «Viel mehr können wir nicht tun», sagt Müller.

Grosses Projekt im Köcher
Die Wende könnte ein Umzug bringen. In ein ganz neues Infrastrukturgebäude zwischen Warth und Weiningen. Dieses müsste allerdings zuerst gebaut werden. Klar ist bis jetzt erst der Standort: eine gemeindeeigene Parzelle neben dem Schulhaus. Nicht nur der Volg könnte dort ein neues Domizil finden, sondern auch die Gemeindekanzlei. Im Gespräch sind auch Alterswohnungen auf Genossenschaftsbasis und ein Café, auch eine Kinderkrippe ist eine Option. «Für den Volg wäre das ein toller und vorteilhafter Standort», sagt Müller. Entschieden ist noch nichts, trotz mehreren Infoanlässen mit der Bevölkerung, an denen über Bedürfnisse, Wünsche und Möglichkeiten diskutiert wurde. Vorangekommen ist man in der nunmehr zwei Jahre dauernden Projektierungsphase indes nur wenig. Viele Fragen sind noch offen. Das sorgt unter den anfänglich engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern zunehmend für Unsicherheit.

Weniger ist vielleicht mehr
Am letzten Anlass im April wurden Kommunikationslücken beklagt und es war von einem überladenen Projekt die Rede. Auch kam der Ruf nach der Bildung einer Arbeitsgruppe. «Wir nehmen das ernst», sagt Hans Müller auf Nachfrage hin. Man wolle die Bevölkerung nicht verlieren, sondern im Boot behalten und so das Projekt Infrastrukturgebäude gemeinsam vorantreiben. Der Gemeinderat will nun intern über weiterführende Strategien beraten. «Ich hoffe, dass wir bereits an der kommenden Gemeindeversammlung Ende Mai positive Resultate verkünden können», sagt Hans Müller. Diese findet am Freitag, 25. Mai statt.

Evi Biedermann