Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.05.2018

Grosses Schaufenster für die Stars von morgen

Am traditionellen Pfingst-Cup in Frauenfeld zeigten Fussball-Talente von mehreren Schweizer Spitzenvereinen ihr Können.

 

 

Selbst das Schweizer Fernsehen war auf der Kleinen Allmend dabei und zwar in der Person von Sport-Moderator Rainer Maria Salzgeber. Der ehemalige Goalie des 2.-Liga-Vereins Brig unterhält sich mit dem einheimischen Trainer Philipp Dux, der als Ausbildungschef Nachwuchs bei Winterthur tätig ist. Warum ist Salzgeber hier? «Weil mein Sohn Jascha bei der U14 des FCW spielt.» Allerdings nicht wie der Papa zwischen den Pfosten, sondern als Feldspieler.
Natürlich ist auch Markus Frei, der Vater des Basler Nationalspielers Fabian, vor Ort. Welches Team muss man sicher gesehen haben? Die spitzbübische Antwort lautet: «Natürlich jenes, das ich betreue.» Zu diesem Zeitpunkt waren die Gruppenspiele erst zur Hälfte vorbei. Frei sollte Recht behalten.
St. Gallen mit dem Thurgauer Trainer Hanspeter Meier und Frei als Motivator zog in den Final gegen Kriens ein. In einem recht ausgeglichenen Match setzten sich die Ostschweizer bei der U14 dank einem frühen und einem späten Treffer verdient 2:0 durch.
Schaute man die Partien auf den vier Plätzen in Ruhe an, dann bekam man meist sehr guten Sport geboten. Die Keeper spielten nicht nur auf der Linie und beim Herauslaufen stilsicher, sondern waren auch im Fussballerischen top. Aber ausgerechnet im Endspiel patzte der zuvor souveräne Krienser Schlussmann bei einem Weitschuss und verschuldete das frühe 0:1. Die Niederlage war eingeleitet. Die meist robusten Verteidiger agierten beweglich und ballsicher. Auffällig die vielen flinken und dribbelstarken Stürmer, die mutig auch mal den Alleingang suchten und mehrfach Erfolg hatten.
Wie so oft gewann nicht immer die bessere Mannschaft. Besonders krass war das bei Young Boys gegen Oberwallis. Die Berner stürmten und stürmten, die Walliser konterten nur einmal und schossen eiskalt den einzigen Treffer. Hinfällig ist wohl auch die Begründung, welsche Teams möchten vor allem «tschüttelen». Lausanne schob sich mit einer sehr gesunden Härte in die vordere Ranglistenhälfte.
Wie aber kommt Frauenfeld zu einem Turnier mit derartig hochkarätiger Beteiligung? FCF-Interims-Präsident Urs Schmied hat ein simple Erklärung: «Wir verschicken ganz einfach eine Einladung und die meisten Equipen kommen schon seit Jahren zu uns, obwohl wir nichts bezahlen. Die Vereine müssen sogar einen Obolus entrichten.» Längst hat sich herumgesprochen, dass auf der Kleinen Allmend mögliche Stars von morgen auftreten. Schmied durfte schon vor dem Final vermelden: «Eben ist ein Scout des berühmten englischen Premier-League-Vereins Arsenal auf dem Sekretariat vorbei gekommen und wollte gleich mehrere Adressen von Spielern wissen.» Wer also die zwei Talent-Tage auf der Kleinen Allmend verpasst hat, der sollte sich die nächsten Pfingsten im Kalender rot anstreichen.

Ruedi Stettler

 

 

Grosses Schaufenster für die Stars von morgen