Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.06.2018

Interview mit Walter Hugentobler, Gemeindepräsident von Matzingen

Welche Projekte sind in Matzingen aktuell?

 

 

Die Gemeinde Matzingen wächst und entwickelt sich rasch weiter. Matzingen zählt heute 2880 Einwohner. Wir wollen die Neuzuzüger gut integrieren und da bieten sich mit den Vereinen und verschiedenen Veranstaltungen vielfältige Möglichkeiten. Eine Herausforderung für die Einwohner von Matzingen besteht in der neuen Raumordnung: Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe zu erhalten und zu erweitern sind nach wie vor unsere Ziele. Verschiedene Bauprojekte konnten mit Erfolg abgeschlossen werden – etwa das Mühli-Areal, die Überbauung Lauchenfeld. Erfreulich ist für uns auch, dass das Bürogebäude KMS AG gut in unser Dorf integriert ist. Das Neubrücke- und das Bachmann-Areal nehmen Formen an.
Die ungepflegte Schär-Liegenschaft wird bald verschwinden und macht Platz für den Neubau des Werkhofes am südlichen Rand von Matzingen auf dem Gebiet Ziegelhütte. Die Baukommission ist bereits inmitten der Vorbereitungsarbeiten für den Baustart.

Wie gehen Sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ein?
Mit einer gut ausgebauten Gemeinde­infrastruktur, komplettem Schulangebot, leistungsstarkem Gewerbe und fortschrittlicher Landwirtschaft bietet unser Ort die ideale Umgebung zum Wohnen und Arbeiten. Ein Thema ist sicher die Verkehrsführung in Matzingen. Die eingesessenen Matzingerinnen und Matzinger kennen den Fahrplan der Wilerbahn und vermeiden es, um diese Zeit die Bahnlinie zu queren. Für Auswärtige gilt es, Geduld mit Wartezeiten an Bahn­übergängen zu bewahren.
Für die ältere Generation haben wir verschiedene Unterstützungsangebote entwickelt. Aus einem Workshop ist die Idee entstanden, eine Anlaufstelle für Altersfragen und Nachbarschaftshilfe der Gemeinde Matzingen zu schaffen. Aufgebaut und betreut wird diese von Susanne Hugentobler. In einem ersten Schritt haben wir die Anlaufstelle geschaffen, in einem zweiten Schritt werden wir jetzt die Nachbarschaftshilfe in Angriff nehmen, damit möchten wir noch näher am Bürger sein.
Auch mit den Jugendlichen haben wir die Bedürfnisse abgeklärt und waren begeistert, wie engagiert sie Ideen einbrachten. Den Jungen ist die Infrastruktur wichtig, auch der ÖV, um in die Städte zu gelangen. Wie und wo ein möglicher Treffpunkt gestaltet und betrieben werden könnte, besprechen wir auch noch mit unseren Partnergemeinden Stettfurt und Thundorf.

Welche Wünsche sind noch offen?
Die Einwohnerinnen und Einwohner sollen all das in unserer Gemeinde vorfinden, was sie erwarten. Einer Entwicklung sollte man daher positiv gegenüberstehen. Dazu braucht es auch das Einsehen, dass Probleme innerhalb der Gemeinde und am besten vor Ort gelöst werden können. Dabei sollte man immer zwischen persönlichen Interessen und dem Interesse des Gemeinwohls unterscheiden und dort gemeinsam nach Lösungen suchen.
Die Bautätigkeiten finden im Innern von Matzingen statt und nicht ausserhalb, das entspricht der Vorstellung der inneren Verdichtung und dem Schutz des Kulturlandes. Den Einwohnern wünsche ich, dass sie dieses Wachstum als Chance für die Zukunft sehen und nutzen.
Als Wünsche für die Behörden füge ich eine breite Unterstützung an. Diese sollen auf das Vertrauen der Bevölkerung zählen dürfen. Für die Mitarbeiter darf eine gute Stimmung im Team nachhaltig wirken. So funktioniert eine gute Zusammenarbeit optimal.

Herzlichen Dank für das Interview.
Manuela Olgiati