Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.09.2018

Rebmeister-Ära geht zu Ende

Emil Schneiter betreut den Rebberg am Guggenhürli seit 1989

Mit der Traubenernte am Rebhang im Guggenhürli ging am Donnerstag letzter Woche auch eine Ära zu Ende – jene von Rebmeister Emil Schneiter. Denn der Neunforner Weinfachmann hat den Rebberg, in dem im Jahr 1969 erstmals Trauben geerntet wurden, während exakt 30 Jahren betreut.

 

 

Die Traubenernte am Guggenhürli ging wiederum rasch und problemlos vonstatten – die flinken Helferinnen und Helfer leisteten ganze Arbeit. Rebmeister Emil Schneiter hatte allerdings «leichtes Spiel», denn der Grossteil der Helferinnen und Helfer – unter ihnen etliche Genossenschafterinnen und Genossenschafter – sind seit vielen Jahren schon dabei, wenn am Guggenhürli die «Wümmet» läuft. Diesmal kamen insgesamt 1165 Kilogramm Guggenhürlemer-Trauben zusammen, der Oechslegrad betrug 80,3. Weitere 635 Kilogramm Trauben kamen zur Verarbeitung als Strohwein zusammen. Hier lag der Oechslegrad bei 80.

In den Ruhestand
Die Traubenernte am Guggenhürli fand letztmals unter der Leitung von Rebmeister Emil Schneiter statt – denn er feiert im Oktober seinen 65. Geburtstag und tritt per Ende Jahr in den Ruhestand. Schneiter hatte die Bewirtschaftung der rund 15 Aren «Guggenhürlemer» per
1. Januar 1989 übernommen – als Mitarbeiter der Weinkellereien Rutishauser AG. Mit dem Wechsel in die berufliche Selbstständigkeit blieb der Rebberg im Jahr 1999 in seinem Auftragbuch.

Eine schöne Zeit
Emil Schneiter blickt mit Zufriedenheit auf die 30-jährige Tätigkeit am Rebberg im Langdorf zurück. Dies, obwohl es über die Jahre hinweg markante Veränderungen gegeben hat. Denn der Rebberg wurde vor einigen Jahren teil­weise verlegt, weil die Primarschulgemeinde als Landeigentümerin einen Eigenbedarf anmeldete. Heute misst der Rebberg nach der Verlegung noch 1455 Quadratmeter und umfasst 765 Reb­stöcke, früher waren es 1530 Quadratmeter Rebfläche und fast 1000 Rebstöcke. Parallel dazu erfolgte der etappenweise Ersatz der Rebstöcke. Ausserdem wurde der Weg ganz an den Westrand des Rebbergs verlegt und eine neue Umzäunung erstellt.

Dank, Nachfolge
Urs Fankhauser, Präsident der Genossenschaft Guggenhürli, findet nur lobende Worte für den scheidenden Rebmeister: «Die Zusammenarbeit mit Emil Schneiter war hervorragend» – fasst er zusammen. Per 1. Januar 2019 übernimmt Markus Frei (Engelwy) aus Uesslingen die Pflege des Rebbergs und die Kelterung des Weines.

Andreas Anderegg