Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.09.2018

Frauenfeld für Anfänger

Es gibt ja leider keine Gebrauchs­anweisung für Frauenfeld. Nützliche Hinweise, wie alles bei uns funktioniert, findet man zwar im Rathaus. Offene Fragen kann es aber trotzdem geben. Denn die Ureinwohner von Frauenfeld haben im Lauf der Jahrhunderte ganz eigene Begriffe kreiert, die sich in keinem Wörterbuch finden. Als amtliches Publikationsorgan fühlen wir uns dazu berufen, Abhilfe zu schaffen und die wichtigsten Begriffe zu klären.

 

 

Also: Das «Guggenhürli» hat nichts mit dem Rotlichtmilieu zu tun, sondern ist ein kleines Riegelhaus im Langdorf. Das «Hexenhüsli» wird nicht von einer Hexe bewohnt – es wurde sorgfältig abgebaut und soll im Huben einen neuen Standort erhalten. Im «Beamten-Aquarium» schwimmen keine Fische. Dort arbeitet die Verwaltung hinter den Glasfassaden des Bürobaus bei der Promenade. Die «Deppenfalle» ist die Unterführung neben dem Bahnhof, in der regelmässig Lieferwagen stecken bleiben. Der «Stadtbus-Schreck» ist ein durchaus freundlicher Pensionär, der sich erfolgreich gegen die verkürzten Routen des Frauenfelder Stadtbusses wehrte. Der «Schlächter vom Erzenholz» ist keine Figur aus einem Krimi, sondern hat seinen Namen der Tatsache zu verdanken, dass er Metzger ist und im Erzenholz wohnt. «Vorstadt-Fellini» ist der liebevolle Übername des Frauenfelder Filmemachers Friedrich Kappeler. Das «Kafi Abgas» liegt direkt neben dem stark befahrenen Holdertor-Kreisel, und mit «Hima­laya» ist nicht etwa die Gebirgskette gemeint, sondern der steile Stutz, der hinter der katholischen Kirche hinunter zum Bahnhof führt. Und «d Fraue­fälder Gurke» halten sie wohl gerade in den Händen, es ist die grüne Wochenzeitung der Region.
Sollte ich noch weitere waschechte Frauenfelder Ausdrücke vergessen haben, dann teilen Sie mir diese doch bitte mit (info@frauenfelderwoche.ch). Wir führen das Frauenfelder Wörterbuch gerne weiter. (nz)