Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 14.11.2018

Seltener Heimvorteil für Stefan Küng

Nach der Tour de Suisse dieses Jahr in Frauenfeld findet im 2019 ein weiterer Rad-Grossanlass im Thurgau statt: Schweizer Profi-Meisterschaften. Am 26. Juni das Zeitfahren in Weinfelden und am 30. Juni das Strassenrennen in Oberwangen.

 

 

Ein Schweizer Profi steht natürlich im Mittelpunkt, Stefan Küng. Der Hinterthurgauer hat nach dem Teamzeitfahren an der Tour de Suisse in Frauenfeld das Goldtrikot übergestreift und es erst nach der fünften Etappe wieder abgegeben. Der 24-Jährige gibt unumwunden zu: «Eine Schweizer Meisterschaft im eigenen Kanton absolvieren zu dürfen, diese Chance gibt es nicht oft. Darum ist für mich schon jetzt klar, diese Möglichkeit möchte ich nützen und beim Zeitfahren um Weinfelden erneut den Titel zu holen. Das Strassenrennen vier Tage später ab Oberwangen ist immer etwas eine Lotterie. Da weiss man wirklich nie genau, wer mit wem zusammen spannt.»
Könnte beim Bergpreis hinauf auf den Sitzberg eine Vorentscheidung fallen? Für den am 16. November 25 Jahre alt werdenden Küng denkbar: «Der Anstieg ist nicht ohne. Aber für alle Fahrer, welche gerade aus der Tour de Suisse kommen, müsste er sicher zu bewältigen sein. Also auch für mich.» Die Strecke für die am Samstag zum Strassenrennen startenden Kategorien ist 11 Kilometer lang, für die Profis am Sonntag, 30. Juni, deren 18.
Das Zeitfahren am Mittwoch, 26. Juni, wird vom VC Bürglen-Märwil organisiert und führt rund um Weinfelden. Hat Stefan Küng als Titelverteidiger bei der Streckenwahl Einfluss genommen? «Nein, natürlich nicht. Aber ich denke, die Organisatoren haben schon auch ein wenig an meine Fähigkeiten gedacht. Das Rennen gegen die Uhr ist meine Domäne, da würde ich schon gerne das rote Trikot mit dem weissen Kreuz verteidigen.»
Stefan Küng ist Ende Oktober in China nach sechs Jahren bei BMC sein letztes Rennen für diese Mannschaft gefahren. Ab dieser Woche steigt er wieder voll ins Training bei der französischen Equipe Groupama-FDJ ein. Alle Kleider sowie das übrige Material und natürlich das Velo hat er bereits von seinem neuen Team erhalten. Und mit seinem neuen Trainer Julien Pinot (dem Bruder von Berufsfahrer Thibaut Pinot) hatte er ebenfalls regen Kontakt. Ende November steht ein Teamtreffen bevor. Vom 10. bis zum 20. Dezember folgt ein Trainingslager in Spanien.
Der VC Fischingen als Organisator der Strassenrennen in verschiedenen Kategorien am 29./30. Juni hat viel Erfahrung. OK-Präsident Alex Frei (ein ehemaliger Profi) darf nicht ohne Stolz vermelden: «Nach 18 nationalen Rennen sind die Titelkämpfe der grösste je in der Vereinsgeschichte organisierte Anlass. Nach der Tour de Suisse und der Tour de Romandie sind Schweizer Meisterschaften die wichtigsten Rennen hierzulande für lizenzierte Athleten.» Der VC Fischingen hat mit seinen Mitgliedern Stefan Küng, Reto Hollenstein und Patrick Schelling gleich drei heisse Eisen im Feuer.
VCF-Vereinspräsident Martin Mäder hat ausgerechnet, «dass über die zwei Renntage verteilt mehr als 700 Rennkilometer absolviert werden. Je nach Kategorie zwischen 10 bis 18 Kilometer für eine Runde. Logisch, dass wir für diese Veranstaltung noch mehrere Helfer benötigen.» 

Ruedi Stettler