Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.11.2018

39 Thurgauer Sportler holen 76 050 Franken ab

Sportamtschef Martin Leemann durfte im Kongresszentrum Thurgauerhof in Weinfelden eine ungewöhnlich hohe Zahl an Teilnehmern mit einem Beitrag aus dem Swisslos Sportfonds belohnen.

 

 

Der Aufmarsch war imposant wie selten zuvor. Die 3. und letzte Ehrung für Thurgauer Sportlerinnen und Sportler, die an einer EM oder WM dabei waren, wurde zu einem Aufeinandertreffen von absoluten Weltklasse-Athleten. Zehn Gold-, sechs Silber- und drei Bronze-Medaillen ergatterten die Thurgauer. 11 EM- und gleich 35 WM-Starter sowie sogar Olympioniken waren unter den 39 Personen.
Nebst den Aushängeschildern Heidi Diethelm Gerber (Pistolenschiessen), Martin Fuchs (Springreiten), Daniel Hubmann (Orientierungslaufen), Marcel Hug (Rollstuhl-Leichtathletik), Nico Stahlberg (Rudern), Kurt Frieden/Roman Hugi sowie Simon und Stefan Zeberli (beide Teams Ballonfahren), Andrea Brühlmann (Gewehrschützin) oder die Eis- und Inline-Hockey spielende Rahel Michielin, kamen auch viele Talente zum Zuge. Einige waren nicht zum ersten Male dabei.
Etwa Jale Zinser/Tilo Wiese vom Teen Dance Club Frauenfeld, gleich mehrere Mitglieder der Rock Academy Frauenfeld (welche auch für die Zwischen-Darbietungen sorgten) und der Thurgauer Wildwasserfahrer, Alex Vogel vom Bike-Team Aadorf, die nun eine Pause einlegende Frauenfelder Beachvolleyballerin Elena Steinemann, oder Andrea Schnell von Noels Taekwondo-Schule in Frauenfeld.
Eigentlich fast logisch, dass bei so vielen Stars der Check im Couvert recht satt ausfiel. Insgesamt wurden an diesem Abend 76 050 Franken verteilt. Martin Leemann durfte gutgelaunt vermelden: «Im Thurgau können wir pro Jahr zwischen 130 000 und 200 000 Franken an Erfolgsbeiträgen auszahlen. Zum Glück ist diese Tendenz sogar steigend.»
Erstmals an einem solchen Anlass gemeinsam dabei waren Heidi Diethelm Gerber mit ihrem ebenfalls bereits recht erfolgreichen Sohn Dylan. Die Olympia-Bronzegewinnerin von 2016 in Rio hat zuletzt nicht immer die Ergebnisse erreicht, die sie sich erhoffte: «Man muss allerdings realistisch sein. Die Weltspitze ist mittlerweile so breit, da ist es möglich, dass dich ein Punkt zu wenig gleich 15 Plätze kostet.» Dylan Diethelm bleibt vorsichtig: «Für Olympia in Tokio 2020 reicht die Zeit wohl nicht. Aber 2024 in Paris ist schon mein erstrebenswertes Ziel.»
Vizeweltmeister Martin Fuchs aus Wängi ist trotz seiner Jugend schon eine feste Grösse im Springsport, das bewies er mit seinem ersten Weltcup-Sieg in diesem Jahr. Doch der 26-Jährige mahnt: «Das ist nur möglich, weil ich mit Clooney und Chaplin absolute Superpferde reiten darf.» Der erfolgreichste Sportler in der Schweiz ist zweifellos Orientierungsläufer Daniel Hubmann. Achtfacher Weltmeister, sechsfacher Gesamt-Weltcupsieger, fünfmal Europameister und 31 Triumphe im Weltcup sprechen für sich. Wie lange setzt der 35-Jährige seine Karriere noch fort? «So lange mir der OL noch Spass macht.» Sein jüngerer Bruder Martin fehlte in Weinfelden krankheitshalber. Er wird ab Neujahr als Profi an den Start gehen.

Ruedi Stettler