Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 05.12.2018

Schöner Brauch, sorgfältig inszeniert

Chlausumzug in Frauenfeld

«D Stross freimache bitte!», bat eine Stimme aus dem Innern des Lebkuchenhäuschens. Der Tross mit Pferden, Wagen und Eseln setzte sich in Bewegung, um nach 50 Metern erneut stillzustehen.

 

 

Es gab dann doch noch viel Volk, das dem Frauenfelder Chlausumzug beiwohnte. Vorweihnachtlich gestimmt war dieser Sonntagnachmittag nicht: bedeckter Himmel, zehn Grad plus. Immerhin legte der Regen eine einstündige Pause ein.
Die Chläuse waren im Element, ungestresst und mitfühlend. Für alle gab es ein Säckli, für besonders schöne Sprüchli oder ein originelles Gedicht ein Extrageschenk. «Goosch gern id Schuel?» – «Jo.» – «Da ghört de Chlaus aber gern!» Gelegentlich setzte es Tränen ab, das Kind wohlbehütet in den Armen der Mutter oder des Vaters.
Und die Erwachsenen freuten sich. Der Chlaussonntag ist der einzige Tag, an dem sich alle jungen Familien aus Stadt und Umgebung einfinden. «Hallo! Wie goots denn eu?»
Um 16 Uhr hatten alle ein Säckli. Auch die Bewohner und Bewohnerinnen der Altersheime und die Kranken wurden beschenkt. Weiter so, danke!

Eugen Benz

 

 

Schöner Brauch, sorgfältig inszeniert