Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.01.2019

Frauenfeld ist die perfekte Wahl

Interview mit Karim Twerenbold von der Twerenbold Reisen Gruppe

Karim Twerenbold, Verwaltungsratspräsident der Twerenbold Reisen Gruppe, erklärt, warum und wie er in Frauenfeld mit dem Reiseterminal ein attraktives Angebot für die Stadt und die Region realisieren möchte.

 

 

Herr Twerenbold, warum wollen Sie mit Ihrer Reiseunternehmung nach Frauenfeld kommen?
Wir möchten unsere Kunden in der Ostschweiz noch besser bedienen können. Die attraktive Kantonshauptstadt ist ein idealer Standort. Die Lage nahe an der Autobahnausfahrt, die Erschliessung des Grundstücks über die Schaffhauserstrasse und mit dem ÖV sowie das Hotel in der Nähe sind ideal, um hier ein neues Angebot für die Stadt und die Region zu verwirklichen.

Was muss man sich unter einem Reiseterminal vorstellen?
Er bietet Komfort für unsere Kunden und er nimmt Rücksicht auf die Nachbarschaft, gerade auch was Lärmemissionen angeht. Ganz konkret: Die Cars stehen in geschlossenen Kojen. Die Kunden fahren ins Parkhaus und gelangen im Gebäude zu den Kojen der Busse. Die Kunden können sich im Gebäude vor Abreise oder bei Ankunft besammeln und sich in der Cafeteria noch stärken. Sie besteigen den Bus bei geschlossener Koje – und verlassen den Bus bei der Rückkehr auch bei geschlossener Koje. Wir heizen oder kühlen die Busse über Nacht elektrisch in den geschlossenen Kojen vor. Wir bauen weder eine Tankstelle noch eine Werkstatt. Aber wir bauen eine geschlossene Waschanlage – Cars werden nicht draussen gewaschen.

Man munkelt, dass Sie mit diesem Terminal ins Linienbusgeschäft wie Flixbus oder Eurobus einsteigen möchten.
Nein, das wollen wir nicht. Wir sind ein Reiseanbieter und ein Touristikunternehmen und kein Personenbeförderer, der Personen von A nach B transportiert. Wir führen mehrtägige, begleitete Rundreisen für Gruppen mit hohem Qualitätsanspruch ins Ausland durch. Das können wir, etwas anderes wollen wir nicht.

Die publizierten Verkehrszahlen werden angezweifelt. Was sagen Sie dazu?
Die Zahlen zum Verkehr und den Betriebszeiten in der Abstimmungsbotschaft entsprechen dem effektiven Betriebsszenario über ein Jahr gerechnet. Es ist eingerechnet, dass unsere Busse mehrheitlich mehrere Tage oder eine Woche unterwegs und dann nicht in Frauenfeld sind. Das ist unser Hauptgeschäft. Es ist eingerechnet, dass wir hie und da Tagesfahrten zum Beispiel zu unseren Konzerten im KKL in Luzern durchführen. Und es ist mit eingerechnet, dass wenige Kunden per Taxi zu uns chauffiert werden. Die Zahlen sind keine Fantasiezahlen oder Minimalbetriebszahlen, sondern beruhen auf unseren jahrelangen Erfahrungen.

Können Sie schon etwas zu den Mietzinsen der geplanten Wohnungen sagen?
Nein, das kann ich nicht, weil wir hier die Detailplanung noch nicht in Angriff genommen haben. Zuerst muss jetzt klar sein, ob uns die Stadt das Land verkaufen kann. Ich kann sagen, dass wir mit dem modernen Riegelbau das Bedürfnis nach zweckmässigem und bezahlbarem Wohnraum abdecken. Es entstehen keine Luxuswohnungen mit Umschwung.

Washalb kommen Sie gerade nach Frauenfeld?
Wir feiern bald unser 125-Jahr-Jubiläum. Wir sind als Familienunternehmen in Baden über Generationen verwurzelt, betreiben aber nicht nur dort einen Reiseterminal, sondern zum Beispiel auch in Burgdorf bei Bern. Unser Kundenkreis hat sich über die Jahre bis weit in die Ostschweiz erweitert. Daher möchten wir den Service auch hier in der Thurgauer Kantonshauptstadt bieten.

Was wünschen Sie sich fürs 2019?
Ich wünsche mir eine faire Abstimmung für Frauenfeld. Eine Abstimmung, bei der die Einwohnerinnen und Einwohner auf Fakten abstellen und nicht auf Mutmassungen und Behauptungen, die schlichtweg falsch sind.

Interview: Andreas Anderegg