Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.03.2019

Geisseln bis der Arm abfault

Stadtrat direkt

Diese Fasnacht durfte ich mit den Karawatschlern mitlaufen. Eine Woche zuvor die Einführung durch Werner Kretz: Wie hält man die Geissel, wie schwingt man sie richtig, wie bringt man sie zum Knallen? Und dies alles, ohne sich selber oder gar andere zu treffen.

 

 

Was leicht aussieht, ist eine echte Kunst. Nach einer Woche Üben brachte ich es immerhin zu einem anständigen Knall, dank dicker Hose ohne mir selber Striemen beizufügen. So knallte ich mich durch die Stadt und die Fasnacht.
So sehr das Knallen Spass gemacht hat, so wenig Freude hatte mein rechter Arm daran. Am Schluss faulte mir dieser fast ab. Die Natur hat dies wohl zu Recht so eingefädelt. Laut knallen sollte man nicht zu viel, Vögel und andere Tiere danken es einem. Geisseln sollte man auch nur, wenn es dafür Zeit ist: an der Fasnacht oder dann, wenn es wirklich etwas Wichtiges zu beanstanden gilt. Schade, dass man heute vor allem mit Mund und (Tipp-)Finger geisselt: Man kann anderen leicht und sehr wehtun, ohne die eigenen Kräfte gezielt einsetzen zu müssen.

Anders Stokholm, Stadtpräsident