Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 10.04.2019

Interview mit Walter Hugentobler, Gemeindepräsident von Matzingen

Herr Hugentobler, bei den Erneuerungswahlen wurden zwei bewährte Gemeinderäte nicht mehr gewählt. Drei Neue nehmen Einsatz in Ihr Gremium. Was bedeuten diese Veränderungen konkret?

 

 

Für mich stehen die Menschen im Zentrum. Matzingen hat gewählt! Es ist eine grosse Aufgabe für das neue Team, alle laufenden Geschäfte aufzunehmen und reibungslos weiterzuführen. Aus Sicht der Kontinuität bedauere ich es, dass Renate Märki und Kurt Fäh nicht mehr im Gemeinderat vertreten sind. Eine Abwahl ist eine bittere Enttäuschung. Christian Koch hat nach 17 Jahren engagierter Mitarbeit in der Gemeindebehörde seinen Rücktritt bekanntgegeben. Mit diesen drei Gemeinderäten gehen aus behördlicher Sicht viel Know-how und Erfahrung verloren. Der neu zusammengesetzte Gemeinderat wird am 1. Juni seine Arbeit aufnehmen. Die erfreuliche Seite daran ist: viele neuen Ideen, viel frische Energie, neuer Elan, frischer Wind und andere Sichtweisen. Wir konstituieren den Gemeinderat mit den drei neuen Mitgliedern und zwei bisherigen, ich freue mich auf die neue Legislatur mit all ihren Herausforderungen.

Welche Projekte sind aktuell?
Die Bautätigkeit in unserer Gemeinde ist nach wie vor gross. Die Gemeinde Matzingen wächst und entwickelt sich rasch weiter. Matzingen zählt heute gegen 3000 Einwohner, und der Trend zum Wachstum setzt sich fort.
Verschiedene kleinere und grössere Bauprojekte wurden erfolgreich abgeschlossen. Erfreulich ist für uns auch, dass die Hans Eisenring AG per Ende Jahr gut in unser Dorf integriert wird. Das Neubrücke- und das Metzgerei-Areal nehmen bereits neue Formen an. Weitere Bauvorhaben sind in der Realisierungsphase.
Brücken bauen ist eines unserer Ziele und damit möchten wir mehr Sicherheit für Schulkinder und Fussgänger erreichen. Mit zwei Stegen über die Murg ergreifen wir bauliche Massnahmen, um gegen Gefahren vorzugehen und die Vernetzung zu fördern. So verbessern wir die Situation beim Rehliweiher und beim Mühli-Areal.
Die Bauarbeiten bei unserem neuen Werkhof werden in einigen Monaten abgeschlossen sein. Mit einem Fest für die Bevölkerung werden wir im September den neuen Werkhof einweihen. Zur weiteren Bearbeitung bereit liegt der Entwurf eines Parkierungsreglementes. Das wird der neue Gemeinderat umsetzen. Ebenso steht eine Gesamt­revision der Orts- und Zonenplanung an, ebenfalls eine grosse Aufgabe für das neue Gremium. Hinzu kommt, dass unsere Gemeindeordnung etwas in die Jahre gekommen ist, hier ist eine Auffrischung von Nöten. Die Aufgaben und Projekte gehen also nicht aus.
Und bei aller guten Infrastruktur sollen weitere Einkaufsmöglichkeiten in Matzingen hinzukommen. Im Mai wird auf dem Webereiareal die Migros ihren Standort beziehen.

Sie prägen als erfahrener Politiker den Thurgau. Welche Wünsche haben Sie an Ihre Heimat Matzingen?
Die Einwohnerinnen und Einwohner sollen sich wohl fühlen und all das in unserer Gemeinde vorfinden, was sie erwarten. Dazu ist anzumerken, dass es mehr Freude bereitet, wenn Entscheide mitgetragen werden. Deshalb braucht es ein grosses Engagement aller für ein lebendiges Gemeindeleben. Je grösser die Resonanz ist, umso mehr Klarheit kann entstehen.
Ich wünsche ich mir ein breites Interesse für viele unserer Anliegen und Projekte in Matzingen. Nur wer an unseren Veranstaltungen teilnimmt, kann sich auch gut einbringen und mitwirken. Ebenso ist mir die Stabilität auf der Verwaltung wichtig, damit wir bürgernah und kundenorientiert unsere Dienstleistungen erbringen können.
Für den Gemeinderat wünsche ich mir eine gute Zusammenarbeit innerhalb unserer Kollegialbehörde.

Herzlichen Dank für das Gespräch.
Manuela Olgiati