Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 08.05.2019

Junge mögen die FWB

Matzingen: Gemeindepräsident Walter Hugentobler im Gespräch

Die Jugendlichen in der Gemeinde Matzingen sind Fans der Frauenfeld-Wil-Bahn. Dies das Fazit eines Workshops, zu dem die Gemeinde einge­laden hatte. Wie Gemeindepräsident Walter Hugentobler (56) auf Anfrage sagt, wird der Viertelstunden-Takt der FWB aber an der Rössli-Kreuzung scheitern.

 

 

Die Freude an der Frauenfeld-Wil-Bahn, die diese beiden Städte seit 132 Jahren mit einem Gleis verbindet, ist gross bei den Jugendlichen in der Gemeinde Matzingen. «Sie bezeichnen diese Bahn gar als Perle», nennt Gemeindepräsident Walter Hugentobler eine Erkenntnis aus dem Workshop vor zwei Jahren. Entsprechend käme wohl auch ein Viertelstunden-Takt auf der Linie Wil – Frauenfeld gut an – die Situation vor Ort freilich spricht da­gegen: «Denn ohne Neugestaltung der Rössli-Kreuzung würde der Indivi­dualverkehr massiv beeinträchtigt – ein Dauerstau wäre sicher.» Das Verfahren, den Verkehrsknoten zu entflechten, liegt seit Jahren beim Bundesamt für Verkehr in Bern.
Wie aus dem Workshop mit den Jugendlichen ausserdem hervor ging, wird eine gute ÖV-Verbindung von Matzingen (via Halingen) nach Thundorf und nach Stettfurt gewünscht.

Vision selbstfahrender Bus
Hugentobler: «Meine Vision ist es, in diesem Dreieck einen selbstfahrenden Bus einzusetzen». Derweil die Jugendlichen somit stark mit Altersgenossen in Thundorf und Stettfurt verbunden sind, bevorzugen Erwachsene beim Nachtleben hingegen die Destinationen Frauenfeld, Winterthur und Zürich.

Bald 3000 Einwohner
Matzingen mit seinen Weilern Ristenbühl, Dingenhart sowie Vorder- und Hinter­halingen hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung durchgemacht. Lebten im Jahr 1980 noch rund 1500 Menschen in der Gemeinde, so hat sich die Einwohnerzahl seither verdoppelt: «Wir sind kurz davor, die 3000-er Marke zu knacken», sagt Hugen­tobler dazu.

Freie Parzellen fehlen
Verbunden mit dem grossen Wachstum gibt es in Matzingen auch keine unverplanten Bauparzellen mehr: «Die letzte freie Parzelle in der Industrie- und Gewerbezone wird aktuell von der Firma Eisenring bebaut. Andererseits haben wir im Wohnbereich in den letzten Jahren stark auf Innenverdichtung gesetzt, weil keine Expansion mehr möglich ist. Und auch hier ist nur noch wenig offen, wobei für die meisten noch nicht bebauten Parzellen ebenfalls bereits Planungen laufen», sagt der Gemeinde­präsident dazu.

Gutes Einkaufsangebot
Aber nicht nur das Wohnen und das Gewerbe floriert in Matzingen, auch
die Einkaufsmöglichkeiten an Ort sind beachtlich. Insbesondere die Eröffnung des Migros an der Ortausfahrt zur Murkart wurde mit Freude aufgenommen – «ausserdem verfügen wir auf der anderen Seite des Dorfes mit der grossen Landi über einen weiteren Einkaufsmagneten. Einkaufswillige, die ihren Fokus lieber ausweiten, legen ihn meistens auf Frauenfeld, Aadorf und Münchwilen/Wil.
Daneben gibt’s in Matzingen auch zahlreiche, oftmals alteingesessene Gewerbebetriebe. Diese bieten nicht nur einen raschen Service auf kürzestem Weg, sondern stellen auch Arbeitsplätze in beachtlicher Zahl zur Verfügung. Ausserdem warten insgesamt 35 Vereine an Ort mit einem vielfältigen Freizeitangebot auf.

Schnell in der Natur
Hugentobler: «Ein ganz grosser Vorteil sind aber unsere ländlichen Strukuren, ist man bei uns doch von überall her in fünf Minuten zu Fuss in der freien Natur». Der Gemeindepräsident muss denn auch nicht lange überlegen, um seine Gemeinde zu beschreiben: «Matzingen ist ein ungeschliffener Diamant in einer wunderschönen Landschaft», sagt Walter Hugentobler dazu mit einem Schmunzeln. 

Andreas Anderegg

 

 

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