Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 27.11.2019

Grosse Bedenken wegen der Sicherheit

Geplante Sanierung der Hauptstrasse in Islikon

Der geplanten Sanierung der Ortsdurchfahrt in Islikon weht ein rauer Wind entgegen. Zwar wird der Verkehrsweg komfortabel ausgebaut, im Gegenzug sollen aber Fussgängerstreifen verschoben respektive ganz aufgehoben werden, wodurch etliche die Sicherheit gefährdet sehen.

 

 

Was auf dem Papier flott daher kommt, kommt bei stattlichen Teilen der Bevölkerung nicht immer gut an. Dies wurde am letzten Donnerstag in der sehr gut besetzten Mehrzweckhalle Gachnang deutlich, als über die geplante Sanierung der Hauptstrasse in Islikon informiert wurde. Wohl hatte die Gemeinde Gachnang vor geraumer Zeit Weitsicht bewiesen, als sie die Liegenschaft im Einlenker Gachnangerstrasse/Hauptstrasse in Islikon zwecks Neukonzipierung des neuralgischen Verkehrsknotenpunkts kaufte – die Art und Weise der geplanten Umsetzung des Sanierungskonzepts freilich sorgt nun für rote Köpfe.

Reduktion der Fussgängerstreifen
Denn die Zahl der Fussgängerstreifen über die Hauptstrasse durch das Dorf, auf der bereits seit vielen Jahren ein Höchsttempo von 50 Stundenkilometern gilt, soll reduziert werden: Ein Fussgängerstreifen ist beim Bahnhof vorgesehen respektive soll dort bleiben, ein zweiter wird westlich des Restaurants Ochsen nach dem neuen Einlenker projektiert. Einen weiteren gibts – bereits heute – bei der Scheune des Greuterhofs. Darüber hinaus dürfe man die Strasse aber auch ohne gekennzeichneten Übergang überqueren, hiess es. Raffaele Landi von kantonalen Tiefbauamt wies dazu auf gesetzliche Grundlagen hin. So dürfen Fussgängerstreifen in Tempo-50-Zonen und Lichtsignale bei diesen Fussgängerstreifen – wenn überhaupt – nur sehr zurückhaltend realisiert werden.
Ob derart vielen gesetzlichen Grundlagen schüttelten etliche der Anwesenden – insbesondere besorgte Eltern – allerdings den Kopf. Dies ganz nach dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe «Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube». Schliesslich räumten die Vertreter des Kantons zumindest ein, zusätzliche Fussgängerübergänge im Bereich der Bäckerei Rigazzi und an der Gachnangerstrasse zu prüfen.

Teil des Agglomeratiomsprogramms
Die Ortsdurchfahrt von Islikon auf der Hauptstrasse soll im Zuge des Agglomerationsprogramms der Regio Frauenfeld saniert, neu gestaltet und aufgewertet werden. Ziel ist es, die Sicherheit und Aufenthaltsqualität im bebauten Strassenraum zu erhöhen und die Strasse mittels siedlungsverträglicher Strassenraumgestaltung in den Siedlungsraum zu integrieren. Der Baubeginn ist für 2023 vorgesehen und es wird mit Gesamtkosten von über drei Millionen Franken und einer Bauzeit von einem Jahr gerechnet. Was flott klingt, wird wegen der Art und Weise der geplanten Umsetzung allerdings nicht zum Spaziergang. Im Gegenteil – die Abstimmung zum Baukredit an der Gemeindeversammlung am 12. Dezember 2019 in Gachnang ist auf Grund der stattlichen Opposition alles andere als eine reine Formsache. 

Andreas Anderegg