Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 05.02.2020

Kindergärtler im Regen?

Anzeige wegen zwei Unterständen der Schulgemeinde Gachnang

Die Kindergärtler in Gachnang könnten beim beliebten Unterricht im Wald schon bald im Regen stehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn eine Anzeige hat den Abbruch von zwei Unterständen bei Rosenhuben zum Ziel, die von Kindergärtlern beim wöchentlichen Waldmorgen genutzt werden.

 

 

Der Amtsschimmel wiehert – und wie. Dies allerdings nicht aus eigenem Antrieb, sondern nach einer Anzeige einer Einwohnerin der Gemeinde Gachnang. Sie stört sich an zwei Unterständen im Wald bei Rosenhuben, die bereits seit 16 Jahren (!) stehen. Diese Unterstände werden bei schlechtem Wetter von den Kindergartenabteilungen bei den wöchentlichen Waldmorgen genutzt, bei denen die Kinder die frische Luft und die Schönheiten der Natur erleben.

Bis anhin geduldet
Wie Schulpräsident Sven Bürgi auf Anfrage sagt, wurden die beiden je rund 25 Quadratmeter grossen Unterstände bis anhin von offizieller Seite geduldet. Gemäss Verordnung des Regierungsrates zum Waldgesetz dürfen Bauten, die als Erholungseinrichtung erstellt werden und nicht grösser als 40 Quadratmeter sind, denn auch genehmigt werden – sofern eine öffentlich-rechtliche Körperschaft als Gesuchstellerin auftritt. Diese Anforderung erfüllt eine Primarschulgemeinde zweifellos.

Politischer Vorstoss
Kantonsrat Peter Bühler (Aadorf) hat zum Thema «Waldunterstände» unlängst auch eine Einfache Anfrage eingereicht. Deren Beantwortung wird mit Spannung erwartet, zumal sie weitreichende Auswirkungen haben wird im Kanton, gibt es doch unzählige ähnliche temporäre Unterstände in Wäldern. Schulpräsident Sven Bürgi äussert derweil seine Hoffnung auf eine bürgerfreundliche Lösung in dieser Sache. Amtsleiter Daniel Böhi vom kantonalen Forstamt wollte sich auf Anfrage nicht zum Thema äussern.

Andreas Anderegg