Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 25.03.2020

Lauener Baer gewinnen Wettbewerb für Kanti

Kantonales Hochbauamt informiert zur Erweiterung der Kantonsschule

Seit rund 50 Jahren sind acht Unterrichtsräume der Kantonsschule Frau­­enfeld in eingeschossigen Baracken untergebracht. Ursprünglich als Provisorien gedacht, sollen sie nun durch den nötigen Erweiterungsbau ersetzt werden. Mit dem offenen anonymen Projektwettbewerb wurde ein Erweiterungsprojekt evaluiert, das sich ortsbaulich und architektonisch überzeugend in den Bestand einfügt. Den Wettbewerb gewonnen hat ein Team unter der Federführung der Frauenfelder Architekten Lauener Baer.

 

 

Die Kantonsschule Frauenfeld befindet sich über dem historischen Ortskern der Stadt, an leicht erhöhter Lage. Ihr stehen im Hauptgebäude (erstellt 1911) und im Schulgebäude 2 (erstellt 1993) rund 50 Schulräume zur Verfügung. In den ostseitigen eingeschossigen Baracken hinter dem Hauptgebäude sind weitere acht Schulräume untergebracht. Diese in den Jahren 1965 bis 1971 in Etappen erstellten Provisorien, die inzwischen zu «Providurien» geworden sind, genügen den Anforderungen an die heutigen neuen Unterrichtsformen und energetischen Vorgaben nicht mehr. Sie sollen abgebrochen und durch einen Erweiterungsbau an das bestehende Schulgebäude 2 ersetzt werden.

Projekt von Lauener Baer
Der Wettbewerb für den neuen Erweiterungsbau wurde als offener anonymer Projektwettbewerb durchgeführt. Teilnahmeberechtigt waren Architektur- und Planungsbüros. Die Ausschreibung erfolgte am 31. Mai 2019 durch den Kanton Thurgau, vertreten durch das kantonale Hochbauamt. Den Wettbewerb gewonnen hat ein Team unter der Federführung der Frauenfelder Architekten Lauener Baer. Das Romanshorner Holzbauunternehmen Josef Kolb AG zeichnet für den Holzbau verantwortlich, die Landschaftsarchitektur erfolgt durch Martin Klauser, Rorschach.
Der geplante Erweiterungsbau dockt direkt an der Rückseite des bestehenden Schulgebäudes an. Alt und Neu bilden gemäss der Jury eine überzeugend kompakte Einheit. Mit der geschickten Positionierung des Ergänzungsbaus bleibt viel Freiraum im Westen wie auch im Norden des Neubaus. Somit ist einerseits ein respektvoller Abstand zu den historischen Villenbauten der unmittelbaren Nachbarschaft garantiert, andererseits kann der bestehende parkähnliche Grünraum grosszügig bis zur Speicherstrasse erweitert werden.

Multifunktional nutzbar
Der geplante Erweiterungsbau setzt im Innern die betrieblichen Anforderungen der Interdisziplinarität, des selbstorganisierten Lernens und der Individualisierung optimal um. Die acht Schulzimmer und drei Hörsäle sind künftig multifunktional nutzbar. Breite Korridore, deren Raumerweiterungen auch genutzt werden können, bilden um einen Lichthof gruppiert einen abwechslungsreichen «Rundlauf». Eine gute Anbindung an den Bestandsbau ist garantiert.
Mit Ausnahme des terrainausgleichenden Sockelgeschosses aus Beton sind sowohl die Tragstruktur als auch die Fassadenverkleidung aus Holz vorgesehen. Auch die Innenräume versprechen durch die geschickte Materialwahl eine für das Lernen und die Begegnung atmosphärisch angenehme Stimmung.
Das kompakte Volumen und die klare Struktur der übereinanderliegenden Haupträume garantieren energetische Vorteile und tiefe Baukosten. Darüber hinaus ermöglicht der ökologische Holzbau eine kurze Bauzeit durch Vorfabrikation.

Aufgrund der besonderen Lage muss die öffentliche Ausstellung der 33 eingereichten Projekte auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Der vollständige Bericht des Preisgerichts kann unter dem Link https://hochbauamt.tg.ch/home/publikationen/wettbewerbe-juryberichte.html/9176 eingesehen werden. (id)

 

 

Lauener Baer gewinnen Wettbewerb für Kanti