Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.05.2020

Kommt Parkplatz-Rochade?

Parkplatz-Lösung für Frauenfelder Innenstadt in Sicht

Das alte Anliegen des Gewerbes für eine Parkplatz-Rochade beim Konvikt zu Gunsten der Besucherinnen und Besucher der Innenstadt wird vom Kanton nun aufgenommen. Wie Kantonsbaumeister Erol Doguoglu auf Anfrage sagt, ist man offen für eine Neubeurteilung der Sachlage und prüfe die Rahmenbedingungen.

 

 

Enthalten ist die interessante Aussage betreffend Parkplatz-Rochade in der eben ergangenen Antwort auf die Einfache Anfrage «Auslastung von subventionierten öffentlichen Parkierungsanlagen» der Gemeinderatsmitglieder Anita Bernhard Ott (CH), Michael Pöll und Roman Fischer (beide GP). Darin steht «Eine mögliche Massnahme zur Erhöhung der Auslastung des Parkhauses Altstadt wäre ein Abtausch respektive teilweiser Abtausch der Nutzung von Parkplätzen zwischen Kanton und Stadt im Parkhaus Altstadt und der oberirdischen Parkierung zwischen Obergericht und Kantonsbibliothek.»

Kanton ist offen
Kantonsbaumeister Erol Doguoglu bestätigt diese Ausgangslage. Man habe sich diesbezüglich bereits mit der Stadt getroffen: «Wir sind grundsätzlich offen für dieses Anliegen. Dabei müssen zwei Fragen geklärt werden. Einerseits aus rechtlicher Sicht, andererseits aus finanzieller Sicht.» Was den ersten Punkt betrifft, so hatte sich die Stadt am Bau des Parkhauses Altstadt bekanntlich mit 2 Mio. Franken beteiligt, damit mindestens 60 öffentliche Parkplätze erstellt werden. Somit dürfen diese Parkplätze nun nicht einfach fix durch Mitarbeitende des Kantons belegt werden. Auf der anderen Seite dürften die monatlichen Mietgebühren der Kantonsangestellten die – maximal möglichen – Einnahmen von öffentlich nutzbaren Parkplätzen im Untergrund nicht decken – selbst wenn diese aktuell zu einem grossen Teil gar nicht benutzt werden. Wer also kommt für die entstehende Lücke auf? Diese Fragen gilt es zu klären.

Nichts Zählbares bisher
Die Frauenfelder Woche hatte die betreffende Parkplatz-Rochade in den letzten Jahren mehrmals mit Beiträgen propagiert, es blieb aber bei wohlwollenden Worten – Zählbares gab es nichts. Dies, obwohl es viele gute Gründe für einen solchen Tausch gibt. Vorab bevorzugen Kundinnen und Kunden – in diesem Fall jene des Gewerbes in Altstadt und Vorstadt – generell gut erschlossene, ebenerdige Parkplätze. Denn viele ältere Menschen haben Probleme mit dem raschen Wechsel vom Tageslicht zum Kunstlicht und umgekehrt. Ausserdem sind Tiefgaragen-Parkplätze für körperlich beeinträchtigte Menschen bisweilen nicht ideal ausgerüstet (schwere Brandschutztüren).
Familien und Mütter mit Kindern und Kinderwagen schliesslich haben häufig gar keine Begeisterung für eine Tiefgarage. Ausserdem werden Parkhäuser von einzelnen Autofahrerinnen gar gemieden, weil sie Angst haben.
Die weiteren an einer solchen Parkplatz-Rochade Beteiligten hatten vor geraumer Zeit bereits Verhandlungsbereitschaft signalisiert. So Robert Fürer von der Wohnpark Promenade AG, der Eigentümerin der Tiefgarage. Von politischer Seite hatte Stadtpräsident Anders Stokholm bereits in seinem Rück- und Ausblick zum Jahreswechsel in der Ausgabe vom 27. Dezember 2017 den Vorschlag der FW zur Parkplatz-Rochade erwähnt, Regierungsrätin Carmen Haag tat dies bei der Generalversammlung des Gewerbevereins Region Frauenfeld im Februar 2018 ebenfalls. Das Wohlwollen ist somit bei allen Beteiligten vorhanden – nun müssen Schritte folgen.

Andreas Anderegg

 

 

Kommt Parkplatz-Rochade?