Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 29.07.2020

Den eigenen Nachwuchs heranziehen

Ausbildung auf einem hohen Niveau

Im Kantonsspital Frauenfeld herrscht immer viel Betrieb. Dafür benötigt es genügend Personal. Damit es davon nicht zu wenig hat, wird fleissig ausgebildet. Zurzeit sind 138 Auszubildende in den unterschiedlichsten Berufen im Frauenfelder Spital tätig.

 

 

Wer ins Frauenfelder Kantonsspital (KSF) geht, der wünscht für sich oder seine Liebsten die bestmögliche Versorgung. Damit diese sichergestellt werden kann, sind eine einwandfreie Infrastruktur sowie modernste Technik ein Muss. Ohne aber die Menschen, welche die Geräte warten und bedienen sowie sich engagiert um die Patienten kümmern, ist die ganze Technik und Einrichtung nutzlos. Ein wichtiger Bestandteil, um gutes Personal zur Verfügung zu haben, ist die Ausbildung dessen. «Es ist uns ein grosses Anliegen, den eigenen Nachwuchs auszubilden und ein breites Spektrum an Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten anzubieten», sagt Gabriela Hollenstein, Leiterin Aus-, Fort- und Weiterbildung am Kantonsspital Frauenfeld.

Breites Angebot
Nicht weniger als 30 Aus- und Weiterbildungsangebote bietet Spital Thurgau an, zu der das KSF gehört. Darunter zu finden sind die Berufe Informatiker, Kaufmann, Logistiker, Koch aber natürlich auch die typischen Berufe der Gesundheitsbranche wie zum Beispiel Fachmann/-frau Gesundheit (FaGe), Pflegefachmann/-frau, medizinische Praxisassistenz oder Hebamme. Seit diesem Jahr wird neu ein Ausbildungsplatz als Medizinproduktetechnologe am Kantonsspital Münsterlingen angeboten. «Das ist ein neuer Beruf», erklärt Gabriela Hollenstein. Dabei werden Medizinprodukte wie Instrumente, die bei operativen Eingriffen verwendet werden, mit Hilfe von modernen Anlagen gereinigt, desinfiziert, sterilisiert und geprüft.

Viele Ausbildungswege
Dass man um gut ausgebildetes Personal besorgt ist, zeigt ein Blick auf die Ausbildungsstruktur. Denn über mehrere Wege ist es möglich, im Gesundheitswesen Fuss zu fassen und auch Karriere zu machen. Einerseits ist der Zugang über die berufliche Grundbildung mit einem zweijährigen Berufsattest oder einer dreijährigen Berufsausbildung mit diversen Weiterbildungsmöglichkeiten an höheren Fachschulen möglich.
Andererseits kann man aber auch den Weg der Allgemeinbildenden Schulen gehen. Für eine Gymnasiale Maturität oder eine Fachmaturität an einer Fachmittelschule, bis hin zum Bachelor oder Master an Fachhochschulen. Weiter sogar bis hin zum Doktorat. «Das System ist heute sehr durchlässig. Das heisst, dass ein eingeschlagener Ausbildungsweg den Sprung auf einen anderen nicht ausschliesst», sagt Gabriela Hollenstein.

Betreuung ist A und O
Wie Gabriela Hollenstein sagt, ist das A und O neben der schulischen Ausbildung die Betreuung vor Ort auf den Stationen. Eine enge Betreuung und Begleitung der Auszubildenden in den unterschiedlichen und herausfordernden Patientensituationen sei enorm wichtig. «Diese Aufgabe werde mit viel Engagement von allen Mitarbeitenden neben ihren Kernaufgaben geleistet. Die Auszubildenden im Gesundheitsbereich haben jeweils eine Tagesbetreuungsperson, die sie bei der täglichen Arbeit anleitet», so Hollenstein. Es gelte der Grundsatz: «Zuschauen, unter Beobachtung eine Handlung ausführen und erst in einem weiteren Schritt ohne Begleitung ausführen, damit die Sicherheit der Patienten und Patientinnen gewährleistet ist», erklärt Hollenstein weiter.
Neben den Arbeiten auf den unterschiedlichen Abteilungen gebe es auch spezielle Lerntage mit pädagogisch geschulten Berufsbildnerinnen, «um von- und miteinander zu lernen und zu reflektieren», so Hollenstein. Zudem verfüge im KSF jede Station über einen Bildungsverantwortlichen. Diese sind für den gesamten Lernprozess der Auszubildenden verantwortlich und zugleich wichtige Ansprechpersonen für alle an der Ausbildung beteiligten Personen. Dazu gehören Berufsbildnerinnen, Stationsleitungen, Eltern sowie Lehrpersonen der Schule.

Schnuppertage gefragt
Die Nachfrage an Schnuppertagen am KSF ist gross. «Oft ist das Spital bei vielen der erste Gedanke, wenn es um einen Beruf in der Gesundheitsbranche geht», erklärt Gabriela Hollenstein. Daher werden jährlich rund 100 Angebote für Schnupperlehren organisiert. «Die Schnuppertage dauern drei Tage, damit man auch einen etwas vertiefteren Eindruck erhält», so Hollenstein.
Spital Thurgau tut viel dafür, um fähige Berufsleute heranzuziehen. Sei es nun für die eigene Zukunft, oder aber für die Gesundheitsbranche im Allgemeinen. Nicht umsonst sind in der Spital Thurgau derzeit 351 Auszubildende beschäftigt.

www.stgag.ch/karriere/ausbildungen


Michael Anderegg

 

 

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