Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 20.08.2020

Riesenrad mit Symbol-Charakter

Seit wenigen Tagen erst steht das Riesenrad auf dem Oberen Mätteli und schon hat dieser zentral gelegene Platz an Aufenthaltsqualität gewonnen – wie man das im Fachjargon nennt. Die vielen Besucher jedenfalls sind eine echte Bereicherung an dieser ansonsten vom Verkehr dominierten Stelle an der Bahnhofstrasse. Man muss keine hellseherischen Fähigkeiten haben, um dieser zeitlich befristeten Art von Belebung des Stadtzentrums durch Schausteller Hanspeter Maier eine gute Zukunft vorauszusagen.

 

 

Man würde «HP» Maier aber nicht gerecht, wenn man ihn lediglich an diesem Riesenrad messen würde. Schliesslich hatte er mit seiner Idee vor einigen Jahren, auf dem Deckel der überdimensionalen Tunneleinfahrt am Schlossberg im Winter einen Glühweinstand zu eröffnen, doch seinen grössten Coup gelandet. Damit beendete er damals auch die jahrelange Suche der öffentlichen Hand, diesen Platz am Rande des ausgebauten Bahnhofs irgendwie beleben zu können. Maier stellte kurzerhand einen Stand hin und schon fand sie statt, die Belebung – und wie! Bisweilen sind die Autofahrer in der Glühwein-Saison gar gefordert, auf der Rheinstrasse aus Sicherheitsgründen im Schritt-Tempo an der Menschentraube vorbei zu fahren.

Machen statt abwarten
Mittlerweile hat Maier den Platz am Schlossberg bekanntlich das ganze Jahr über gepachtet und seine Tochter Germaine Huber-Maier betreibt dort in der Sommersaison einen Glacestand. Daneben hat der Tausendsassa zudem beim Brunnen am Rand des Marktplatzes einen Stand eröffnet, an dem es frisch zubreitete asiatische Menus gibt. Auch hier ging das alles ziemlich schnell und ganz nach dem Motto: Nicht abwarten, sondern machen!
Aus diesem Blickwinkel ist man gar versucht zu fordern, Maier auch in die städtischen Verkehrsplanung einzubinden. Vielleicht hat er eine zündende Idee, wie das mittlerweile Jahrzehnte lange Ringen um Lösungen zur Verkehrsentlastung der Innenstadt beendet werden kann. Denn die täglichen Staus auf St.Gallerstrasse, Zürcherstrasse und Bahnhofstrasse mindern nicht nur die Lebensqualität und sind ein Sicherheitsrisiko, vielmehr werden die Abgase auf lange Sicht hinaus auch die bauliche Substanz der Liegenschaften beeinträchtigen. Aus diesem Grund müssen ziemlich rasch griffige Massnahmen her. Ganz nach dem Motto von Maier – «nicht abwarten, sondern machen».

Andreas Anderegg