Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 16.09.2020

Auflage-Verfahren läuft

Erlebnisreiche Stunden für Gachnanger Kinder dank Waldunterständen

Die Primarschulgemeinde Gachnang hat für die beiden Waldunterstände im Wald bei Rosenhuben nachträglich ein Baugesuch eingereicht. Die Unterstände ermöglichen den Kindergärtlern seit Jahren erlebnisreiche Stunden in der Natur.

 

 

Die 20-tägigte Auflagefrist des Baugesuchs für die offenen Witterungsunterstände und Feuerstelle für den Waldmorgen des Kindergartens Gachnang dauert noch bis 23. September. Schulpräsident Sven Bürgi bestätigte das Engagement zum Erhalt der einfachen Bauten im Wald östlich von Gachnang. «Wir schauen nun, was passiert – mehr gibt’s dazu momentan nicht zu sagen». Auch der Gachnanger Bau- und Werkverwalter Stefan Angst bestätigte einzig die Auflage – mit Blick auf das laufende Verfahren gebe es momentan nichts zu sagen.

1277 Unterschriften
Für den Erhalt der Waldunterstände hatten sich neben der Schulgemeinde Gachnang auch der Gachnanger Einwohner Jonathan Hedinger eingesetzt. Er hatte am 16. Juni eine Petition eingereicht, die von 1277 Personen unterzeichnet wurde. Ende August hat das DBU diese Petition beantwortet. Wer ohne Baugesuch baue, müsse den Bau entweder rückgängig machen oder ein Gesuch dafür einreichen, damit ihn die Behörden gestützt auf geltendes Recht beurteilen können, heisst es darin. Allerdings gibt es auch noch keinen Abrissentscheid. Mit der öffentlichen Auflage des Baugesuchs ist ein Teil der vorgenannten Bestimmung zwischenzeitlich erfüllt. Hedinger selber kündigte an, als nächstes mit den Mitgliedern des Grossen Rates Kontakt aufzunehmen und dies mit ihnen zu besprechen.

Bisher kein Abrissentscheid
Ebenfalls stark gemacht für den Erhalt der Waldunterstände für schulische Zwecke hatte sich der CVP-Kantonsrat Peter Bühler aus Ettenhausen. Der Kanton hatte in seiner Antwort vom 3. März auf den von ihm eingereichen Vorstoss geschrieben, die beiden Unterständen würden dem Waldgesetz widersprechen und müssen abgebrochen werden. Eine Verfügung zum Abriss der Unterstände gibt es bis dato allerdings nicht.

Einwohnerin gab Anstoss
Ins Rollen gebracht hatte die Diskussion um die beiden Waldunterstände eine Einwohnerin der Gemeinde Gachnang – denn sie hatte eine Beschwerde gegen diese Bauten eingereicht (FW vom 5. Februar). Der Grund für ihr Engagement ist unklar – klar ist hingegen der Umstand, dass dadurch für viele Kinder die beliebten Erlebnisse in der freien Natur eingeschränkt werden.

Andreas Anderegg