Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 23.09.2020

Jede neunte Frau erkrankt an Brustkrebs

Ein Abend nicht nur für Betroffene

Der Oktober ist alljährlich Brustkrebsmonat. Dies zum Anlass, führt das Brustzentrum Thurgau – mit den Standorten Frauenfeld und Münsterlingen – am 1. Oktober einen Fortbildungsabend durch. Dabei soll es um Aufklärung, moderne Behandlungen und neuste Erkenntnisse gehen.

 

 

Es gibt verschiedene Arten von Brustkrebs, die unterschiedlich behandelt werden. Die drei Hauptgruppen sind der Luminale Brustkrebs, der HER-2 positive Brustkrebs sowie der Triple negative Brustkrebs. Alle werden operiert und nach brusterhaltender Therapie bestrahlt. «Wie es dann aber jeweils mit der Behandlung genau weiter geht, hängt individuell vom genauen Typ, der Diagnose und jedem Fall einzeln ab», sagt Christiane Reuter, Leitende Ärztin Radioonkologie und administrative Leiterin des Brustzentrums. Fakt ist: Brustkrebs ist die am häufigsten auftretende Krebsform bei Frauen. Jede neunte Frau trifft es in ihrem Leben. Das bedeutet schweizweit über 6300 Neuerkrankungen jedes Jahr.

Aufklärung und neue Erkenntnisse
Zur Aufklärung betreffend neusten Behandlungsmöglichkeiten soll der öffentliche Fortbildungsabend am 1. Oktober im Restaurant Verso im Kantonsspital Frauenfeld dienen. «Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs und jede Patientin ist anders», sagt Christiane Reuter. Ausserdem will man aufzeigen, dass Brustkrebs in der heutigen Zeit viel seltener eine tödliche Krankheit ist als angenommen. «Die Medizin macht stetig Fortschritte und wir erhoffen uns, dem Brustkrebs durch Information sein Stigma abnehmen zu können», sagt Regula Jung, Breast Care Nurse am Kantonsspital Frauenfeld. Denn die Heilungschancen würden dank zielgerichteter Behandlungen heute viel besser stehen als noch vor 20 Jahren, ergänzt Christiane Reuter.

Ein Team für eine Patientin
Die Breast Care Nurses sind ein Teil eines Teams, das sich um jede Brustkrebs-Patientin kümmert. Denn: «Eine Brustkrebs-Erkrankung ist ein interdisziplinärer Auftrag», sagt Christiane Reuter. Heisst soviel wie: Um jede Patientin kümmert sich ein ganzes Team mit Fachpersonal aus den verschiedensten Bereichen. Namentlich sind das Personen aus der Radiologie, Pathologie, Gynäkologie, Plastischen Chirurgie, Onkologie, Radioonkologie, Psychoonkologie und eben die Breast Care Nurses. «Nur gemeinsam und im stetigen Austausch vor, während und nach der Behandlung ist eine bestmögliche Versorgung der Patientin möglich. Das macht unser Brustzentrum aus», erklärt Regula Jung.

Zertifizierte Qualität
Das Brustzentrum Thurgau ist fachzertifiziert, unter anderem von der Krebsliga Schweiz. «Wir unterliegen strengen Vorgaben. Und die Zertifizierung beinhaltet natürlich auch stetige Re-Zertifizierung», erklärt Regula Jung. Heisst: Die Abläufe sind standardisiert und werden stetig überprüft und optimiert, wenn Verbesserungspotenzial vorhanden ist. «So können wir eine bestmögliche Versorgung garantieren», so Christiane Reuter.
Erstmals für alle
Zum ersten Mal ist ein Fortbildungsabend des Brustzentrums nicht nur an Betroffene gerichtet, sondern eine Information für jeden, der am Thema interessiert ist. Für den Infoabend mit diversem Fachpersonal und entsprechenden Vorträgen, ist wegen dem Corona-Virus ein Sicherheitskonzept aufgestellt worden. Ausserdem sind an diesem 1. Oktober zwei Infostände der Krebsliga sowie des Brustzentrums vor Ort präsent. Um 17.30 Uhr geht es los mit einem Apéro. Um 18 Uhr startet die Vortragsreihe mit Ende um zirka 20.30 Uhr.
Wer nicht live vor Ort sein kann oder aufgrund der Pandemie nicht sein will, hat die Möglichkeit, die Vorträge in einem Live-Stream zu verfolgen (siehe Link unten).Michael Anderegg

Öffentliche Veranstaltung:
Donnerstag, 1. Oktober, 17.30 bis zirka 20.30 Uhr, Restaurant Verso, Kantonsspital Frauenfeld
www.stgag.ch/fachbereiche/brustzentrum-thurgau/veranstaltungen-aktivitaeten