Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.09.2020

Frauenfelder 2 Stunden Lauf vor dem Aus?

Initiative Personen gesucht, um Erfolgsgeschichte weiterzuführen

Seit 1986 gibt es ihn, den mittlerweile legendären Frauenfelder 2 Stunden Lauf, der bis zum Corona-Unterbruch ohne Ausnahme jedes Jahr durchgeführt wurde. Nun steht seine Zukunft in den Sternen. Es fehlen helfende Hände.

 

 

Durch Vakanzen im Vorstand ist die Fortführung der Erfolgsgeschichte Frauenfelder 2 Stunden Lauf ab nächstem Jahr akut gefährdet. Denn mehrere Vorstandsmitglieder, die über 15 oder teils sogar 25 Jahre tatkräftig mitgewirkt haben, möchten kürzertreten und ziehen sich darum zurück. Auch die junge Präsidentin hat in Erwartung ihres zweiten Kindes künftig verständlicherweise familiäre Prioritäten. Der Vorstand des Frauenfelder 2 Stunden Laufes sucht daher nun dringend Personen, die diese Erfolgsgeschichte weiterführen wollen. Die Unterstützung durch bisherige Chargenträger ist selbstverständlich gewährleistet. Das Know-How ist zudem auch festgehalten und abrufbar.

Ein Volkslauf für alle
Was vor 34 Jahren begann, hat sich dem Zeitgeist immer wieder angepasst. 1986 war Joggen der mit Abstand beliebteste Breitensport, deshalb war es in den Anfangsjahren primär ein Charity-Jogging-Anlass. Im Lauf der Zeit kam Walken und Wandern dazu und heute ist es ein fröhlicher Anlass nach dem Motto «Laufen für sich und andere». Somit ist der Lauf ausnahmslos für alle offen, vom Rollstuhlfahrer bis zur Kinderwagenschieberin und von der Kampfwagenziehenden CEVI-Gruppe bis zum mitgeführten Familienhund mit eigener Startnummer. Auch sportliche Läuferinnen und Läufer nehmen weiter begeistert teil, obschon sie mit ihrem hohen Lauftempo im Zickzack über die Strecke rennen müssen.

Fünf Mal um die Welt
Die Bilanz der vielen Austragungen ist bemerkenswert: Beim letzten Lauf 2019 wurde die Marke von vier Millionen Franken an gesammelten Laufgeldern überschritten. In 34 Austragungen kamen 4 074 235 Franken zusammen. Das sind in Durchschnitt 119 830 Franken pro Anlass. Auch die kumulierten Läuferzahlen und zurückgelegen Distanzen sind erwähnenswert: 12 714 Läuferinnen und Läufern legten insgesamt 202 080 Kilometer zurück – was rund fünf Weltumrundungen entspricht. Diese mehr als vier Millionen Franken kamen zu rund 2/3 internationalen und 1/3 lokalen Projekten zugute. Somit erhielten rund 70 Projekte Beträge zwischen 9 500 und 250 000 Franken.

Hilfe für viele Menschen
Unzählige Menschen konnten ganz direkt vom Frauenfelder 2 Stunden Lauf profitieren. Viele Kinder erhielten neue Schulhäuser, Wasserversorgungen wurden gesichert, der Samariterverein bekam neue Übungspuppen für die Ausbildung, Eltern von krebskranken Kindern bekamen Unterstützung, der Verein Lebensfreude konnte viele Besuche ermöglichen und so weiter. Die Liste der geleisteten Beiträge ist lang und kann unter https://www.2-stunden-lauf.ch/Rückblick eingesehen werden.
Zu einer Win-Win-Situation führte auch eine Neuerung seit dem Lauf im Jahr 2018. Vereine und Gruppen ab fünf Teilnehmern können 1/3 ihres Lauferlöses für eigene Projekte behalten. Dies hilft mit, mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu mobilisieren, indem man so noch attraktiver ist und diese Gruppen von der vorhandenen Infrastruktur profitieren können.

Helfer gesucht
Interessentinnen und Interessenten für die Mithilfe können sich per Mail bei info@2-stunden-lauf.ch melden oder sich auch direkt mit Mitgliedern des Vorstandes in Verbindung setzen. (sz)

www.2-stunden-lauf.ch