Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 30.09.2020

Rad-Titelkampf ist schon wieder im Thurgau

Vor einem Jahr fanden die Schweizer Rad-Meisterschaften in Weinfelden (Zeitfahren) und das Strassenrennen in Fischingen statt. Nun springt am 31. Oktober Märwil für Aigle ein.

 

 

Weil die Rad-WM in der Westschweiz wegen Corona abgesagt werden musste, fielen auch die helvetischen Titelkämpfe aus. Doch der Radsportverband Swiss Cycling gab nicht auf. Und er wurde wieder im Thurgau fündig. Der VC Bürglen-Märwil war bereits 2019 Veranstalter im Zeitfahren, das Lokalmatador Stefan Küng gewonnen hatte. Nun springt der Verein wieder ein und führt am Samstag, 31. Oktober, die Strassen-Meisterschaften durch. Der zehn Kilometer lange Rundkurs verläuft ab Märwil über Mettlen, Rothenhausen und Oberbussnang zurück zum Startort. Bereits um 9 Uhr geht es los. Die Männer absolvieren 17 Runden, die Frauen 8.

Bleibt Medaille im Thurgau?
Wer wird also Nachfolger von Sébastien Reichenbach und Marlen Reusser (gewann letzte Woche in Imola an der WM im Zeitfahren Silber)? Holt sich etwa zum Abschied seiner langen Karriere sogar Routinier Michael Albasini das begehrte Trikot? Oder steht ihm mit Stefan Küng (wurde in Imola im Zeitfahren Dritter) ein anderer Thurgauer vor der Sonne?
Vielleicht mit dem Mettler Stefan Bissegger sogar ein Wahlfrauenfelder? Er freut sich auf diesen Heimeinsatz: «Natürlich werde ich an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen. Gegenwärtig bin ich in Belgien. Als nächstes fahre ich die Binckbanktour und danach bin ich im Team für Flanderen und Roubaix vorgesehen».
Ja und da wäre noch der Profi-Senkrechtstarter Marc Hirschi. Der nach dem Etappensieg an der Tour de France auch an der WM in Italien Bronze auf der Strasse holte. Fragen zu den Favoriten gibt es wie immer einige.
Auf der Homepage von Swiss Cycling steht übrigens: «Wir möchten dem VC Bürglen-Märwil und allen Veranstaltern danken, welche mit Flexibilität und Engagement dazu beigetragen haben, dass wir in diesem herausfordernden Jahr trotz Lockdown und phasenweise erheblichen Einschränkungen fast alle nationalen Meisterschaften durchführen konnten», sagt Jonas Leib vom Verband.

Wieder ein Albasini
Als der Deutsche Danilo Hondo nach einem späten Dopinggeständnis als Schweizer Nationaltrainer ersetzt werden musste, sprang 2019 Marcello Albasini ein. Der Lanterswiler durfte sich über einige Erfolge auf der Bahn und der Strasse freuen. Nun gibt er sein Amt weiter, an seinen 39-jährigen Sohn Michael Albasini. Vater Albasini darf auf eine stolze WM-Ausbeute 2019/20 zurückblicken. Vor einem Jahr holte Küng Bronze. Heuer tat dies Hirschi. Es waren auf der Strasse die ersten Medaillen seit Silber von 1999 durch Markus Zberg. Zudem standen Küng und Reusser im Zeitfahren auf dem Podest.


Ruedi Stettler