Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 28.10.2020

Wird der Amateursport jetzt auf Eis gelegt?

Die Angst vor dem heutigen Mittwoch

Heute Mittwoch wird der Bundesrat neue Massnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus bekanntgeben. Dabei soll es auch um den Sport im Land gehen. Amateur-Eishockey sowie der gesamte Unihockey-Betrieb ruhen bereits seit letzter Woche.

 

 

Die Corona-Fallzahlen steigen seit einigen Wochen von Tag zu Tag. Das Corona-Virus wütet, die zweite Welle hat das Land fest in seinem Griff. Das bedeutet einschneidende Massnahmen. Heute Mittwoch wird der Bundesrat weitere bekanntgeben. Unter anderem soll es dabei um den gesamten Sportbetrieb gehen. Was zu erwarten ist, kann bis Redaktionsschluss am Dienstagabend nur vermutet werden. Eine Maskenpflicht auf Sportanlagen besteht bereits.

Folgt der Bund einigen Kantonen?
In einigen Kantonen wurde der Sport bereits Opfer kantonaler Massnahmen. So beispielsweise im Kanton Bern. Wettkämpfe sowie Trainings in Mannschaftssportarten dürfen dort seit dem Wochenende nicht mehr stattfinden. Ausgenommen von diesem Verbot sind die Mannschaften der beiden obersten Ligen in den Sportarten Fussball, Eishockey, Handball, Volleyball und Unihockey. Allerdings sind keine Zuschauerinnen und Zuschauer mehr zugelassen. Komplett nicht mehr ausgeübt werden dürfen auch Sportarten, die einen dauernden engen Körperkontakt bedingen – Basketball zum Beispiel.

Eishockey auf Eis gelegt
Am letzten Freitagabend informierte der Schweizer Eishockeyverband, dass der Meisterschaftsbetrieb aller Amateur- und Nachwuchsligen per sofort unterbrochen wird. Somit wurden bis auf weiteres unter anderem die Spiele aller Stufen des EHC Frauenfeld aufgeschoben, teilte der Verein noch am selben Abend mit. «Der Vorstand des EHC Frauenfeld versucht alles mögliche, dass dieser Unterbruch nicht einem Abbruch der Saison auf allen Stufen gleichkommt. Die Hoffnung lebt, dass die Meisterschaften, in welcher Form auch immer, fertig gespielt werden können, sobald sich die Situation wieder etwas entschärft», schreibt der Verein auf seiner Webseite.

Unihockey setzt komplett aus
Landesweit reagiert hat auch der Unihockeyverband Swiss Unihockey, der Ende letzter Woche komplett die Schotten dicht machte. «Aufgrund der aktuellen Covid-19-Lage und der absehbaren Entwicklung auf epidemiologischer und politischer Ebene unterbricht Swiss Unihockey per sofort den Spielbetrieb in allen Ligen und Spielformen vorläufig bis Ende November», wurde in einem Schreiben informiert. Swiss Unihockey will damit die Bemühungen des Bundes, der Kantone und der Gesellschaft, die Fallzahlen möglichst rasch und konsequent einzudämmen, unterstützen. Die Konsequenz war die Absage von schweizweit rund 1000 Unihockey-Spielen am letzten Wochenende.
Auch die Schweizer Meisterschaften im Boxen - die Ausscheidungskämpfe vom 14. November in Thun wie auch die Halbfinals und Finals vom 21. und 22. November in Lausanne - wurden bereits ersatzlos gestrichen.

Wie weiter?
Es bleibt nun abzuwarten, welche Massnahmen der Bundesrat heute Mittwoch formuliert. Alle Sportvereine, egal ob Profi oder Amateur, blicken gespannt nach Bern. Ein komplettes Sportverbot würde vor allem die Winter- und Hallensportarten, die frisch in die Saison gestartet sind, hart treffen. Im Amateurfussball könnte man einen Unterbruch der Spielzeit wohl im Vergleich relativ gelassen ertragen. Die wenigen noch ausstehenden Spiele der Vorrunden könnten im Frühling mit etwas Kompromissbereitschaft auf allen Seiten nachgeholt werden.


Michael Anderegg