Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.11.2020

Mit dem Gesundheitspersonal: «Jetzt erst recht»

Menschenkette durch Frauenfeld

Der Berufsverband der Pflegefachpersonen, SBK Sektion St.Gallen, Thurgau und der beiden Appenzell als grösster Personalverband im Gesundheitswesen hat gemeinsam mit den Gewerkschaften am 28. Oktober 2020 eine Manifestation in Frauenfeld durchgeführt. Denn die zweite Covid-19-Welle hat die Schweiz fest im Griff.

 

 

Damit verbunden wird es in den Händen unseres Gesundheitspersonals liegen, wie gut wir die Gesundheitskrise in den kommenden Wochen überstehen werden. Dabei ist zentral, dass die Ruhe- und Höchstarbeitszeiten des Personals nicht wieder ausgehebelt werden und sein maximaler Gesundheitsschutz diesmal gewährleistet bleibt. Zu Beginn der Winterperiode wird fast überall in Gesundheitseinrichtungen von Krankheit und Erschöpfung des Personals berichtet. Gleichzeitig weiss niemand, ob Politik und Arbeitgeber die richtigen Konsequenzen aus den Erfahrungen der
ersten Welle gezogen haben: Kooperation und Koordination statt Konkurrenzdenken und vollen Schutz des Personals anstelle von Aufhebung der ArbeitnehmerInnenrechte und Schutzmaterialmangel.
Lassen Sie uns bitte nicht im Regen stehen, so hätte das Motte des Gesundheitspersonals sein können, denn im Gegensatz zur nationalen Aktion vom Samstag, war in Frauenfeld der Wettergott den Teilnehmenden nicht wohlgesinnt. Über die Mittagszeit zeigten sich verschiedene Frauen und Männer solidarisch mit den Pflegenden. So zum Beispiel Gina Rüetschi, diplomierte Pflegefachfrau und Kantonsrätin, stand da, um der Pflegeinitiative mehr Gewicht zu verleihen und insbesondere auch, weil der Pflegeberuf aufgewertet werden müsse.
Bettina Meister-Spörndli überraschte mit einer spontanen Aktion. Sie kam mit Merci-Schöggeli-Schachteln in den Händen. Nachdem sie im Radio von der Aktion gehört hatte, kaufte sie im Dorfladen Warth das Dankeschön ein und fuhr in die Hauptstadt, um den Pflegepersonen «Danke zu sagen». Auf dem Weg hat sie den Frauenfelder Stadtpräsidenten Anders Stokholm angesprochen, den sie aus der Zeitung kennt. Er ist ihr spontan gefolgt. «Die Aktion ist notwendig», sagt dieser.
Eine gute Gesundheitsversorgung kann nur gelingen, wenn genügend Fachpersonal vorhanden ist. Dafür braucht es gute Rahmenbedingungen für alle in der Pflege tätigen Personen. Die Pflegeinitiative verfolgt diese Anliegen. 

Edith Wohlfender
SBK, Berufsverband Pflege

www.pflegeinitiative.ch