Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.11.2020

Ein Jugendrat für Frauenfeld

Nach dem Kinderrat folgt nun der nächste Schritt

In Frauenfeld dürfen Kinder und jetzt auch Jugendliche bei der Gestaltung ihrer Stadt mitreden. Nachdem sich der Kinderrat seit 2015 etabliert hat, soll jetzt zusätzlich ein Jugendrat entstehen. Alle Frauenfelder Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren sind dazu eingeladen. Infoveranstaltungen finden noch im November statt.

 

 

Am Dienstag informierten die Verantwortlichen der Stadt und der Fachstelle Kinder- und Jugendanimation 20gi in deren Räumlichkeiten über einen nächsten Schritt in Sachen kinderfreundliche Gemeinde Frauenfeld. Nach dem Kinderrat, der 2015 für 10- bis 14-Jährige gegründet wurde, soll jetzt ein Jugendrat eine Anschlusslösung bieten. Das Ziel ist, dass sich Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren aktiv bei der Entwicklung der Stadt einbringen und so die Zukunft von Frauenfeld mitgestalten können. «Ein Impuls dafür kam von Kinderratsmitgliedern, die sich eine Anschlusslösung wünschen», sagte Stadträtin Barbara Dätwyler Weber. Jugendliche seien ein bisher vernachlässigtes Feld. «Die Gründung des Jugendrates ist ein klares Bekenntnis der Stadt, dass Jugendliche in Frauenfeld als ernstzunehmende Altersgruppe mit spezifischen Anliegen und Bedürfnissen ernstgenommen werden», so die Stadträtin weiter.

Junge haben Ideen
«Junge haben Ideen und Meinungen, die gehört werden wollen», sagte Markus Kutter, Leiter Amt für Gesellschaft und Integration. Der Jugendrat richtet sich an Jugendliche, die gemeinsam in ihrer Stadt etwas bewegen und erreichen möchten. Der Jugendrat kann Ideen einbringen, Projekte planen und in Zusammenarbeit mit den zuständigen städtischen Stellen umsetzen. Die Jugendrat-Mitglieder werden ins politische Leben der Stadt mit einbezogen und erhalten die Gelegenheit, sich aktiv in gesellschaftspolitischen Belangen einbringen zu können. Sie werden zudem von der Stadtverwaltung zu Fragen der Gemeinde, die Jugendliche betreffen, konsultiert.

(Un)klare Vorstellungen
Im Jugendrat mitmachen dürfen Jugendliche ab 14 Jahren, die in Frauenfeld wohnhaft sind. «Die Teilnahme im Jugendrat beinhaltet drei bis vier Mitgliederversammlungen pro Jahr, die besucht werden müssen», sagte Sereina Bonde. Sie ist Bereichsleiterin Fachstelle Kinder- und Jugendanimation 20gi und wird den Jugendrat gemeinsam mit Silvan Maier von der Fachstelle begleiten. Die Mitgliedschaft im Jugendrat dauert mindestens ein Jahr und kann jeweils um ein Jahr verlängert werden, bis das maximale Alter von 21 Jahren erreicht ist. Wie die Arbeit des Jugendrats aussehen wird, kann jetzt noch nicht gesagt werden. Silvan Maier: «Die Jugendlichen bestimmen, in welchen Themen sie sich engagieren wollen. Wir haben daher keine Ahnung, was uns erwartet».

Ein Pilotprojekt für zwei Jahre
Ein Anmeldeformular, wie auch viele weitere Informationen zum Jugendrat sind auf der Website www.agi.frauenfeld.ch zu finden. Man erhofft sich für den Start rund zehn Mitglieder. «Abgesehen vom Wohnort in Frauenfeld und dem richtigen Alter müssen die Mitglieder nur eines mitbringen: Engagement», so Sereina Bonde. Die städtische Kommission für Jugendfragen begleitet das zweijährige Pilotprojekt als Fachgremium.

Michael Anderegg


Infoveranstaltungen und Instagramprofil
Für alle Jugendlichen, die gerne mehr über den Jugendrat erfahren möchten, bietet sich die Teilnahme am Informationsabend am Freitag, 13. November, oder Donnerstag, 19. November, jeweils von 19 bis 21 Uhr im Grossen Bürgersaal im Rathaus an. Dort sollen auch schon erste Ideen entwickelt werden. Aufgrund der aktuellen Situation sind das Tragen einer Hygienemaske sowie die Erfassung der Kontaktdaten obligatorisch. Aktuell wird auch die Möglichkeit zu einer Liveübertragung via Instagram-Kanal jugendrat_frauenfeld geprüft. Dort posten Sereina Bonde und Silvan Maier schon jetzt alle aktuellen Informationen.

(mra)