Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 04.11.2020

Eine spannende Reise in die 80er

«Kennsch mi no?» bei der Vorpremiere «Pulverfass Obholz»

Die Vorpremiere des Films «Pulverfass Obholz» – FW vom 22. September – ist gelungen. Die über 40 Anwesenden im Cinema Luna am Samstagnachmittag, grösstenteils Darsteller des im Jahr 1985 gedrehten Films, waren begeistert.

 

 

Der Inhalt des Films kurz zusammen gefasst: Dani und seine Clique geniessen das Leben im ländlichen Frauenfeld, als das gesellige Treiben von einer Rockergang jäh gestört wird. Danach geht es drunter und drüber. Schliesslich endet der Film nach 75 Minuten mit einer Überraschung. Mehr sei hier nicht verraten. Die Premiere im Cinema Luna findet am Freitag statt und ist ausverkauft, für die neun weiteren Vorführungen gibts teilweise noch Tickets. Das Zeitdokument gibt’s auch auf DVD.

Idee von Beat Kessler
Gedreht wurde der «Low Budget»-Film im Jahr 1985 und die Idee dazu hatte Beat Kessler, wie dieser am Samstag im Rahmen der Vorpremiere sagte. Als Regisseur Bruno Keller im gleichen Jahr mit den Dreharbeiten begann, zog Kessler im Hintergrund die Fäden. Bei den Dreharbeiten gab es auch immer wieder kuriose Szenen. Als einmal kurzfristig ein echter Rocker gebraucht wurde für eine Szene, holte man einen der «schweren Jungs» aus dem «Anker» in der Vorstadt. Dieser freilich bekam ziemlich rasch Streit mit Regisseur Bruno Keller und wollte diesen auch gleich verprügeln! Der Film wurde nach den Dreharbeiten zwar noch mit einem Rohschnitt versehen, das war es dann aber auch schon – er wurde beiseite gelegt. Urban Kaiser, einer der damaligen Hauptdarsteller, glaubte ihn während Jahrzehnten als verschollen. Als er im letzten Jahr mit Christa Klein über diese Aufnahmen sprach, eröffnete sie ihm, diese in ihrem Archiv zu haben. Daraufhin beschlossen sie, den Film fertigzustellen. Die technische Bearbeitung machte Jonas Greuter, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten gar noch nicht gelebt hatte. Zwar kann der 75-minütige Film «Pulverfass Obholz» in technischer Hinsicht nicht mithalten mit dem, was sich Kinogängerinnen und Kinogänger bisweilen gewöhnt sind. Dies freilich war auch nicht das Ziel dieser Produktion, die im Super-8-Format gedreht worden war. Gerade das macht denn auch den Charme des filmischen Werks aus, in dem unter anderem Stationen wie das Restaurant Gartenlaube (heute Pizzeria La Pergola), das Restaurant Obholz, die Ochsenfurt an der Thur im Nordosten der Grossen Allmend und das damals gerade neu eröffnete Kantonsspital Frauenfeld zu sehen sind.

Vorpremiere ein Erfolg
Christa Klein und Urban Kaiser war es ein Anliegen, den fertigen Film vor der Premiere den Hauptakteuren zu zeigen. Dabei hatte Christa Klein keinen Aufwand gescheut, um sie ausfindig zu machen – wobei sich am Samstag viele der über 40 Mitwirkenden erstmals seit Jahrzehnten wieder trafen. Entsprechend herzlich war das Wiedersehen. Sie alle waren angetan vom fertigen Werk und unterstrichen das mit grossem Beifall. Mit dabei war auch Jürg Möckli, dessen Bruder Urs der Clique angehörte und mit dem er zusammen in der Band «Sir» spielte, die den Soundtrack zum Film liefert.

Andreas Anderegg

www.pulverfass-obholz.ch
www.cinemaluna.ch

www.greenlightvision.ch