Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 13.01.2021

Vor 25 Jahren schlug Ambri-Piotta den HC Thurgau mit 5:1

Die Kunsteisbahn Frauenfeld wurde 1972 eröffnet. Bis endlich eine Halle gebaut wurde, dauerte es recht lange. Erst 1995 fand mit dem Match Ambri-Piotta (NLA) gegen den HC Thurgau (NLB) die Eröffnung statt. Langjährige EHCF-Vorstands-Mitglieder versuchen sich zu erinnern.

 

 

Eigentlich wären die Frauenfelder 1.-Liga-Eishockeyaner zum jetzigen Zeitpunkt im Endspurt der Qualifikation. Es ginge darum, für die Playoffs mit Heimvorteil möglichst weit vorne klassiert zu sein. Doch momentan ist ungewiss, ob die Meisterschaft überhaupt fortgesetzt wird. Deshalb ein Blick gut 25 Jahre zurück, als die neue Halle eingeweiht wurde.
Werner Stamm (Bild) war von 1989 bis 2005 Präsident des EHC Frauenfeld. Also war es naheliegend, ihm die Frage zu stellen: Was war für den EHCF ganz speziell Mitte September 1995? «Das weiss ich nicht mehr». Wir erinnern ihn an das Eröffnungsspiel der neuen Halle: «Aha, das war glaube ich Ambri gegen den HC Thurgau». Details dazu sind ihm keine geblieben: «Ich war einfach nur glücklich, dass wir endlich das Dach bekommen haben. Im Nachhinein bin ich froh, dass in der ersten Abstimmung das Volk nein gesagt hat. Die neue Version ist viel die bessere».

Hervorragend dokumentiert
Viele Jahre im Vorstand, 18 Jahre in der Jugend-Kommission, war Walter Vontobel (Bild). Ihm haben wir dieselben Fragen gestellt: «Das liegt zu lange zurück, dazu kann ich nichts sagen». Auch ist er nicht mehr sicher, ob er beim Eröffnungsspiel überhaupt dabei war: «Ich habe so viele Hockey-Partien gesehen, vielleicht auch Ambri gegen Thurgau». Dann packt das EHCF-Ehrenmitglied der «Gwunder» und er schaut in seinem hervorragend dokumentierten Archiv nach und kann vermelden: «Der EHCF hat immer zweimal im Jahr das Magazin Slapshot herausgebracht. Ich finde leider nur die Ausgaben 1979 bis 1994». Nach einigen Momenten Pause und ein paar Sätzen über das eben hervor gekramte Gründungs-Protokoll des EHC Frauenfeld sind die Versionen 1995 und 1996 ebenfalls aufgetaucht. Vontobel liest freudig einige Sätze über den Eröffnungsmatch aus diesem Club-Heft vor.
Bruno Stäheli (Bild) ist ebenfalls ein verdientes Mitglied des EHC Frauenfeld. Wie seinen zwei Kollegen sagt ihm das Datum im September 1995 nichts mehr: «Weil das so lange her und in der Zwischenzeit so viel passiert ist». Dann muss er herzhaft lachen: «Das Heu hatte ich wegen diesem Neubau mit Stadtrat Peter Glatz nicht auf der gleichen Bühne. Ich habe mich lange aufgeregt, weil das Eisfeld in der Halle nur 59 statt der gewünschten 60 Meter lang ist. Darum sind wohl offizielle Länderspiele in Frauenfeld nicht möglich». Er ergänzt strahlend: «Aber vielleicht ist das heute ja gar nicht mehr so».

Ehrentor durch Weisser
Nun noch ein paar Sätze zu dieser Eröffnungspartie zwischen Ambri-Piotta und dem HC Thurgau, die vor immerhin bestens gelaunten 1177 Zuschauern über die Bühne ging. Mit 1:5 (0:0, 0:2, 1:3) hat der HCT verloren. In einem zerhackten ersten Drittel hatten die Thurgauer durch Othman, Winkler und Weisser gar die besseren Möglichkeiten. Doch Amerika-Heimkehrer Jaks im Tor der Gäste war stets präsent. Im zweiten Drittel brillierten beim NLA-Verein vor allem die Russen Kvartalnov und Chibirev, aber HCT-Keeper Martin liess sich vorerst nicht bezwingen. Bei Spielmitte erfolgte aber ein Tessiner Doppelschlag durch Chibirev und Fritsche.
Die Matchuhr zeigte bereits die 42. Minute an, als Weisser die stetigen Bemühungen der Thurgauer endlich mit dem 1:2 krönte. Das stiess dem Oberklassigen ganz offensichtlich sehr sauer auf, denn Giannini, Brenno Celio und erneut Chibirev mit einer herrlichen Einzelleistung sorgten für das 1:5-Schlussresultat. Für seinen aufopferungsvollen Kampf wurde der HCT nicht mit einem zweiten Treffer belohnt.

Ruedi Stettler