Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 31.03.2021

Einen weiteren Schritt vorwärts machen

Die Thurgau Indien Ladies haben in ihrer ersten Eishockey-Saison gleich die Bronzemedaille ergattert. Headcoach Matthias Rehmann ist zuversichtlich, dass das junge Team sogar noch mehr leisten kann.

 

 

Natürlich haben die Verantwortlichen der Thurgau Indien Ladies schon vor der Saison gesagt: «Wir wollen die Playoffs erreichen». Einen Platz unter den ersten vier Equipen. Herausgekommen ist hinter den seit Jahren dominierenden ZSC Lions und Lugano sogar Rang drei. Noch vor Thun, das man im Spiel um Bronze in Kreuzlingen mit 3:0 bezwang.
Headcoach Matthias Rehmann darf deshalb für sich in Anspruch nehmen, mit einem völlig neuen Team gleich auf das Podest gesprungen zu sein. Der Südtiroler muss über diese Bemerkung lachen: «Ja, das kann man so sagen». Der 39-Jährige hat sich am vorletzten Wochenende aus dem Thurgau verabschiedet und ist nach Toblach zurückgekehrt: «Bis am 25. April habe ich Pause. Dann komme ich wieder nach Kreuzlingen». Also darf er vorerst einmal dem Nichtstun frönen? «Nein, das kann ich überhaupt nicht. Ich arbeite daheim an der Saisonplanung für den Nachwuchs. Auch werde ich mich Online weiterbilden und schauen, was ich in der Digitalisierung Neues lernen kann».

Wieder mit Anja Stiefel
Rehmann wird auch in der kommenden Saison für die Thurgau Indien (wegen dem Übernamen Mostindien) Ladies an der Bande stehen. Aber nicht nur das, er wird weiterhin für den EHC Kreuzlingen-Konstanz tätig sein. Die Ladies betreut er wieder zusammen mit der langjährigen Schweizer Nationalspielerin Anja Stiefel: «Mal schauen, ob meine Assistentin nochmals gewillt ist, eine Lizenz zu lösen. Im Playoff-Halbfinal gegen Lugano und dann im Match um Rang drei gegen Thun hat sie gezeigt, wie wertvoll sie für uns auch auf dem Eis noch sein kann».
Schaut er nochmals kurz auf die vier hart umkämpften Begegnungen gegen Lugano (eine davon hat man gewonnen) zurück, merkt er an: «Eigentlich hat sehr wenig zur ganz grossen Überraschung gefehlt. Der Level im Halbfinal war wirklich hoch. Kleinigkeiten haben zu Gunsten der routinierteren Tessinerinnen den Ausschlag gegeben. Darum hegen wir schon gewisse Hoffnungen, dass wir in der Saison 2021/22 einen weiteren Schritt vorwärts machen können». Und dann fügt er an: «Man darf nicht vergessen, wir hatten ein extrem junges Kader. Alle haben sich beinahe von Runde zu Runde weiter entwickelt. Für die nahe Zukunft verspricht das einiges. Vor allem, weil das Klima innerhalb der Ladies wirklich ganz hervorragend war. Nicht nur auf dem Eis, auch in der Freizeit».

Wohl nur wenige Wechsel
Am Zusammenzug der Schweizer Nationalequipe in Romanshorn durften gleich sechs Akteurinnen der Thurgau Indien Ladies dabei sein. Eine wird in Zukunft nun fehlen, die 19-jährige Tessinerin Nicole Vallario zieht in die USA und wird sich möglicherweise Minnesota anschliessen. Ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen wird Nora Daneel. Die Norwegerin kehrt zurück in ihre Heimat. Ihre Karriere beendet hat Ramona Forrer. Ansonsten sind kaum Abgänge angekündigt.
Das veranlasst Matthias Rehmann zur Aussage: «Das Team wird wohl wenige Veränderungen erfahren. Natürlich sind wir immer gewillt, Talente zu übernehmen und zu fördern. Interessentinnen gibt es zum Glück einige». Neu nach Kreuzlingen wechseln werden Lea Zogg von Bassersdorf und Torhüterin Monja Wagner (Young Lions). Weitere Mutationen sind in Planung.


Ruedi Stettler