Frauenfelder Woche

Frauenfeld · 07.04.2021

Freilicht-Hörspiel und Blaulicht-Fest zur Erinnerung an Brand

Vor 250 Jahren stand die Altstadt von Frauenfeld in Flammen

Zum Gedenken an den verheerenden Altstadtbrand vom 19. Juli 1771 wird in der Altstadt am 26. Juni ein Blaulicht-Fest stattfinden. Zudem wurde ein Freilicht-Hörspiel auf die Beine gestellt. Dieses soll Ende Juni und Anfang Juli an acht Abenden am Ort des Geschehens gespielt werden.

 

 

Es war ein Freitagmorgen wie jeder andere, bis plötzlich Rauch von der Bäckerei Müller – heute ungefähr Zürcherstrasse 176 – aufstieg. Kurze Zeit später stand das Haus in Flammen. Ein stürmischer Wind fachte das Feuer zusätzlich an, so dass es sich ungehindert ausbreiten konnte. Aus Dutzenden Gemeinden von Nah und Fern – unter anderem aus Ermatingen, Elgg und Winterthur – eilten den Frauenfeldern andere Feuerwehren mit ihren bescheidenen Spritzen zu Hilfe. Trotzdem brannten 64 Häuser bis auf die Grundmauern nieder und deren Bewohner verloren auf einen Schlag ihr gesamtes Hab und Gut.

Feuerwehr einst und heute
«Wir können nur erahnen, wie schlimm dieses Ereignis für die damaligen Menschen der Stadt Frauenfeld war und wie die Feuerwehrleute und die Bevölkerung mit einfachsten Mitteln bis zur Erschöpfung gegen das Feuer ankämpften», sagte Stadtpräsident Anders Stokholm an der Medieninfo «250 Jahre Stadtbrand Frauenfeld». Er erinnerte sich dabei auch an ein Ereignis von vor zirka 25 Jahren zurück, als er selbst Zeuge eines Brandes in der Altstadt von Stein am Rhein wurde.

Fest im Juni
Man will natürlich nicht den Brand feiern, sondern diesen kämpfenden Menschen gedenken. Geplant ist zum einen ein Blaulicht-Fest, in dem das Thema «Feuerwehr einst und heute» beleuchtet wird. Dieses findet am 26. Juni von 10 bis 16 Uhr statt. «Organisiert wird dieses von Angehörigen der Feuerwehr, dem Feuerwehrverein und der Jugendfeuerwehr Frauenfeld», sagt Michael Burger, Chef des Organisationskomitees. Festplatz ist die Altstadt.

Mit allen Blaulichtorganisationen
Mit dabei sind natürlich auch die anderen Blaulichtorganisationen. «Die Besucher sollen hautnah erfahren, warum ein gut eingespieltes Team damals wie heute zentral ist, um ein Feuer effektiv zu bekämpfen», so Feuerwehrkommandant Ursin Camenisch. Der Eintritt auf das Festgelände ist frei, es gelte aber, die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu beachten. Allerdings hofft man, dass der Festbetrieb bis Ende Juni nicht mehr all zu gross eingeschränkt sein wird.

Spannender Blick zurück
Weiter soll ein Freilicht-Hörspiel den schicksalhaften Sommertag im Jahr 1771 nochmals lebendig werden lassen. «Das Hörspiel ‹Die Stadt brennt› soll die Tragödie auf eine ganz spezielle Weise erlebbar machen und aufzeigen, wie fragil unsere Lebensentwürfe sind», sagte Christof Stillhard, Leiter Amt für Kultur der Stadt Frauenfeld. In Zusammenarbeit mit dem Theaterschaffenden Markus Keller und Stefan Fischer (Audiofish) sei eine dramatisierte Rückblende entstanden, die den Menschen und ihren tragischen Schicksalen gerecht werde.

Mit Lichteffekten
Das Hörspiel wird in der Altstadt acht Mal gespielt – jeweils um 22 Uhr. Untermalt wird das Ganze mit Lichteffekten. Die 13 Sprechrollen im Hörspiel übernehmen vorwiegend Angehörige der Feuerwehr sowie des Feuerwehrvereins Frauenfeld und der Stadtpräsident, der in der Rolle als evangelischer Pfarrer zu hören sein wird.

Michael Anderegg


Aufführungen Freilicht-Hörspiel
«Die Stadt brennt»
25. und 26 Juni,
1., 2., 3., 8., 9. und 10. Juli
jeweils 22 Uhr, Altstadt Frauenfeld